Energiewende in Neuss Bürger sind zur Mitgestaltung der Energiewende aufgerufen

Allerheiligen. · Info-Tag lockt am Sonntag in die Grundschule Allerheiligen.

 Installation einer Photovoltaikanlage.

Installation einer Photovoltaikanlage.

Foto: dpa-tmn/Marc Müller

In Allerheiligen dreht sich am Sonntag, 26. Januar, alles um die Energiewende und ihre Chancen. Von 10 bis 14 Uhr stehen in der Grundschule, Am Henselsgraben 15, zahlreiche Experten an verschiedenen Infoständen bereit. Sie bieten eine Beratung zu Themen wie Photovoltaik, Wärmepumpen, Speicherlösungen, Elektromobilität und Ladeinfrastruktur an. Im Blickpunkt steht dabei das Forschungsprojekt „Electric City Neuss“, in dem die Stadtwerke mit Partnern wie der Bergischen Universität Wuppertal an einem ganzheitlichen Konzept für die Energieversorgung der Zukunft arbeiten. Das soll aber nicht losgelöst in einem Elfenbeinturm entwickelt werden, sondern die Bürger können selbst Teil des Forschungsprojektes werden und die Energiewende in Neuss aktiv mitgestalten.

Der Info-Tag in Allerheiligen dient daher auch dazu, Bürger zum Mitmachen zu bewegen. Sie können an einem Feldversuch teilnehmen. Wer sich beteiligt, kann auch persönlich profitieren, indem er beispielsweise bei allen Umbauten unterstützt wird. Im Forschungsprojekt „Electric City Neuss“ geht es auch um die Idee der sogenannten Sektorenkopplung. Darunter versteht man die Nutzung oder Speicherung von Strom für andere Anwendungen aus den Bereichen, Gas, Wärme und Mobilität. Die Sektorenkopplung soll unter anderem auch in Allerheiligen getestet werden.

Im energetischen Quartier der Zukunft geht es unter anderem darum, die immer weiter steigende Zahl der regenerativen Stromerzeugungsanlagen – wie zum Beispiel Photovoltaik – bestmöglich in die Stromnetze zu integrieren. Das bedeutet Veränderungen im Energiesystem. Durch die Sektorenkopplung kann Strom beispielsweise durch elektrische Heizungsanlagen in Wärme umgewandelt werden. Durch das Laden eines Elektrofahrzeugs wird Strom genutzt, um mobil zu sein. Und die „Power-to-Gas“-Technologie ermöglicht es, überschüssigen Strom in Gas umzuwandeln und in das Erdgasnetz einzuspeisen.

Electric City wird zum Großteil
aus Fördermitteln bezahlt

Das zwei Millionen Euro kostende Forschungsprojekt „Electric City Neuss“ wird zu einem Großteil aus Fördermitteln finanziert. 920 000 Euro kommen aus dem Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union, das Land NRW beteiligt sich mit 340 000 Euro. Die Ergebnisse sollen Strahlkraft bis weit über die Stadtgrenzen hinaus haben. Markus Zdrallek, Leiter des Lehrstuhls für elektrische Versorgungstechnik an der Uni Wuppertal, hatte zum Projektstart betont: „Was wir in Neuss machen, ist nicht weniger als der Anfang zur Energiewende 2.0.“

Wichtig dabei ist die Bürgerbeteiligung. Neben dem Feldversuch gibt es auch eine Online-Befragung, die sich unter www.neuss.de im Internet findet. In anonymisierter Form können Bürger dort ihre Meinungen und Wünsche zur zukünftigen Mobilität und Energieversorgung in Neuss äußern. Die Teilnahme dauert fünf bis zehn Minuten. abu

(abu)