Erste Gespräche über Nutzung des Hallenbad-Gebäudes laufen

Die Zukunft des Schwimmens liegt im Schlossbad, das Neukirchener Bad ist wohl nicht zu retten. Offen ist, was aus dem Gebäude wird.

Grevenbroich. Überraschend ist das fürs kommende Jahr angekündigte Aus des Hallenbads Neukirchen nicht. „Der Beschluss, das Bad zu schließen, ist mehrere Jahre alt“, erinnert Bürgermeister Klaus Krützen an einen Ende Januar 2014 datierenden Beschluss des Stadtrats. Zwar ist nicht die Stadt Betreiber, sondern der TV Jahn Kapellen. Aber die Stadt bezuschusste den Hallenbad-Betrieb in diesem Jahr mit 60 000 Euro. Dieser Betrag soll künftig nicht mehr fließen.

Zwar wollen ambitionierte Nachbarn zur Rettung des Hallenbads eine Bürgerinitiative gründen. Auch Klaus Calvis, Präsident des TV Jahn Kapellen, sagt: „Wir wollen das hinbiegen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Aber: „Realistische Instandhaltungskosten liegen bei etwa 36 000 Euro pro Jahr“, rechnet Volkmar Ortlepp, Architekt und Neukirchener Nachbar, vor. Dazu addieren sich jährliche Betriebskosten von 60 000 Euro. Nicht eingerechnet sind Sanierungskosten in Millionenhöhe — in den vergangenen Jahrzehnten sind nur die dringendsten Reparaturen durchgeführt worden.

„Das ist nicht finanzierbar“, befürchtet Benjamin Joseph, Vorsitzender der SG Neukirchen-Hülchrath und von Beruf Wirtschaftsförderer. Ein Bad solcher Größe und Ausstattung werde immer deutlichen Zuschussbedarf haben. „Das lässt sich nicht aus privaten Mitteln rekrutieren“, sagt er.

Robert Jordan, Stadtsprecher

Als Betreiber sei der TV Jahn Kapellen in der Pflicht, Konzepte vorzulegen. „Als SG Neukirchen-Hülchrath warten wir ab. Allerdings ungeduldig“, sagt Joseph. Klar wäre es schön, könnte das Bad erhalten werden. Weil das derzeit unrealistisch ist, „ist jetzt die Frage, wie anschließend mit der Immobilie umgegangen wird“, sagt Joseph. Das Schlimmste sei eine „leerstehende Immobilie, die verfällt oder von der irgendwann Gefahr ausgeht“.

Theoretisch ist das Hallenbad „eine große überdachte Fläche“, die sich vielleicht als Übungsort für Bogenschützen sowie Veranstaltungsplatz für Sitzungen von Bürger- und Schützenverein nutzen lässt. Deshalb wäre es laut Joseph wünschenwert, dass sich die Hallenbadbetreiber vom TV Jahn zusammen mit Verantwortlichen der Stadtverwaltung sowie Leuten der Bürgerinitiative zu einem Gespräch zusammen setzen würden.

Verwaltungsintern „laufen derzeit Gespräche über die weitere Nutzung des Bades beziehungsweise des Gebäudes“, sagt Stadtsprecher Robert Jordan. „Schwimmunterricht soll in Zukunft in der Realschule Wevelinghoven sowie im neuen Bad Stadtmitte stattfinden“, teilt er weiter mit: „Keine Schule muss auf den Schwimmunterricht verzichten. Die Einteilung zum Schwimmunterricht wird von den jeweiligen Schulen selbst vorgenommen.“

Wann und wie im Schlossbad Schwimmzeiten an Schulen und Vereine vergeben werden, ist noch unbekannt. Die DLRG hat Wünsche zu Trainingszeiten für montags in den Abendstunden angemeldet.