Erster Sieg: TSV Meerbusch gelingt der Befreiungsschlag

Der Fußball-Oberligist setzt sich mit 7:2 gegen den Cronenberger SC durch. Der SC Kapellen verliert beim SC West.

Foto: jan

Meerbusch/Kapellen. Dieser Sieg ist wie eine Befreiung: Mit 7:2 (2:1) haben die Fußballer des TSV Meerbusch den Cronenberger SC überrollt und damit den ersten Dreier in der Oberliga eingefahren. Vor allem in der zweiten Halbzeit spielte die Heimelf groß auf. „Da haben wir gesehen, welches große spielerische Potenzial die Mannschaft hat, wenn sie mit einer Führung im Rücken endlich einmal befreit aufspielen kann“, sagte ein glücklicher Teammanager Horst Riege.

Seit drei Partien sind die auf den drittletzten Platz gekletterten Meerbuscher nun ungeschlagen. Sechs Zähler beträgt der Rückstand aber noch auf die Nicht-Abstiegsplätze. Jeweils drei Tore erzielten Brian Günther und Drilon Istrefi, der eingewechselte Benjamin Dohmen traf einmal.

Dabei schien zunächst alles so zu laufen wie bislang: Günther ließ kurz nach dem Anpfiff seine ersten beiden Möglichkeiten aus, markierte in der zehnten Minute bei seinem dritten Versuch dann aber doch die 1:0-Führung. Die Gäste schlugen zwar im Gegenzug zurück und glichen durch Marvin Elbl aus (12.), doch drei Minuten später verwandelte Günther einen Elfmeter nach einem Foul an Sergen Sezen.

In Folge waren die Meerbuscher das spielbestimmende Team, agierten aber zu nervös und hektisch. Erst nach der Pause gelang der Mannschaft der Treffer zum 3:1 (51.): Nach glänzender Vorarbeit von Emre Geneli brauchte Istrefi den Ball aus vier Metern nur noch ins leere Tor zu schieben. Nun gab es bei den Blau-Gelben kein Halten mehr: Günther (61.) und Dohmen (70.) erhöhten auf 5:1.

Die Gäste besaßen vor 150 Zuschauern keine echten Torchancen, kamen durch einen Heber aus 30 Metern aber dennoch zum 2:5 (72.): Tarkan Türkmen hatte gesehen, dass Elvetin Kaltak zu weit vor seinem Tor stand. Die beiden Schlusspunkte setzte Istrefi (82., 89.).

Ganz anders dagegen die Stimmungslage beim SC Kapellen nach der 2:3 (2:2)-Pleite beim SC Düsseldorf-West: „Ich bin echt geladen“, sagte Trainer Toni Molina. „Ich sage das nicht oft, aber heute hat die bessere Mannschaft verloren! Das war die ärgerlichste Niederlage in dieser Saison.“ Auch über die Konsequenzen der fünften sieglosen Partie hintereinander war sich Molina sofort im Klaren: „Jetzt hängst du unten drin.“

Das Match war noch keine Minute alt, da staubte Simon Deuß ab und brachte den SC West in Führung. Doch Jan Bresser, der trotz Kniebeschwerden auflaufen konnte, drehte die Partie mit seinen Toren (9., 20.). Aus der Distanz glich Shunya Hashimoto wieder aus (23.). Mit 2:2 ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel hatte der SCK mehr vom Spiel, entfachte indes zu wenig Wirbel. Immerhin schön anzuschauen war ein Kopfball von Manu Ioannidis nach einer Flanke von Robert Wilschrey (49.). Bresser bot sich eine Viertelstunde vor Schluss die Riesenchance zum 3:2, vergab aber aus zentraler Position. Die Hausherren blieben nur gelegentlich über Hashimoto gefährlich — und erzielten nach einer unnötigen Ecke durch den kopfballstarken Deuß, der nahezu unbedrängt einnicken konnte, das Siegtor (76.) vor 200 Zuschauern. Und das ließ Molina fast verzweifeln, „denn in der zweiten Hälfte haben doch nur wir gespielt“.