Erster Waldkindergarten steht vor der Eröffnung
Die Kita geht aus einer Elterninitiative hervor und ist schon fast ausgebucht.
Grevenbroich. Für Grevenbroichs ersten Waldkindergarten läuft der Countdown: In neun Tagen nimmt die Einrichtung, die aus einer Elterninitiative entstanden ist, ihre Arbeit auf. Bereits jetzt steht fest: Es gibt dort kaum noch Betreuungsplätze. „Wir haben zurzeit elf Kinder unter Vertrag“, erläutert Birgit Pydde vom Trägerverein. Diese sind zwischen zwei und drei Jahre alt — und werden frühestens in drei Jahren zur Schule wechseln. „Zugleich müssen wir aber jedes Jahr bis zu vier Kinder unter drei Jahren aufnehmen können“, sagt Pydde. Dies sieht der Kindergartenbedarfsplan der Stadt Grevenbroich vor. Und damit seien die Kapazitäten knapp.
Im Februar 2014 gründeten Eltern den Verein „Elterninitiative Waldkindergarten“. Er ist als Träger der Freien Jugendhilfe anerkannt und arbeitet unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Der Vorteil für die Haushaltssicherungskommune Grevenbroich: Die Kita-Plätze in der Einrichtung sind für sie billiger als in einer städtischen Einrichtung. Denn die Stadt gewährt lediglich einen jährlichen Betriebskostenzuschuss.
Für das Waldkindergarten-Team ist bis zum Start noch viel zu tun. Zurzeit richtet es die Wiese am Kloster Langwaden und die weiteren Einrichtungen her. Dazu gehören etwa zwei Bauwagen. „Wir haben einen Bauwagen vom Gas- und Wasserwerk erhalten, den wir in Eigenregie umgestaltet haben“ sagt Birgit Pydde.
Ein weiterer Bauwagen (Kostenpunkt rund 38 000 Euro) sei speziell nach ihren Wünschen gebaut und geliefert worden. Beide Wagen stellen die „Stützpunkte“ der Einrichtung dar, die ohne ein festes Gebäude auskommt. Hauptsächlich sollen sich die Kinder mit ihren drei Erziehern draußen aufhalten. Lediglich in Ausnahmen sollen sie sich in den Wagen aufhalten, die auch als Treffpunkte und Materiallager dienen. Von dort aus ziehen die Kleinen mit Rucksack, Frühstück und Bollerwagen in den Wald.
Zurzeit seien noch administrative Dinge zu erledigen und, so Birgit Pydde, „noch tausende Dinge anzuschaffen“. Gerade hat sie Geld ausgegeben für Handy und Laptop. Dabei bereitet ihr die Finanzierung — gebraucht werden 60 000 Euro — noch Sorge: „Wir freuen uns über jede Spende.“ Allerdings ist sie optimistisch: „Der laufende Betrieb ist gesichert.“ Jetzt gehe es ausschließlich um die Ausstattung des Standorts.