Experten treffen sich zum Auen-Symposium
Die Veranstaltung in Zons ist offen für interessierte Bürger. Es gibt Vorträge und Exkursionen.
Zons. Freizeitnutzung, Landwirtschaft, Naturschutz, Kiesabbau und Schiffsverkehr: Lässt sich all’ das an großen Flüssen wie zum Beispiel dem Rhein tatsächlich miteinander vereinbaren? Und wenn ja, wie? Um diese und andere Fragen geht es beim Internationalen Auen-Symposium vom 6. bis 8. September im Kreismuseum Zons. Mehr als 20 Fachleute aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und aus Österreich wollen Position zur Zukunft der Fließgewässer und der Auenlandschaften in Europa beziehen — und die Öffentlichkeit dabei einbinden.
„Das Symposium ist absolut offen für alle Interessierten, für Angler, Jäger oder andere Menschen, die sich über dieses Thema informieren möchten“, unterstreicht Professor Dr. Bernd Gerken von der Fördergemeinschaft Tierökologie, neben Martin Görner (Arbeitsgemeinschaft Artenschutz Thüringen) Hauptorganisator der Veranstaltung. Mit im Boot sind u.a. die Biologischen Stationen Knechtsteden und Haus Bürgel Urdenbach.
Geboten werden sollen Forschungsergebnisse und Visionen für die Zukunft des Lebens am fließenden Wasser, ebenso wird es um Hochwassergefahren und Möglichkeiten zu deren Beseitigung gehen. Zons als Veranstaltungsort erscheint den Organisatoren besonders geeignet, weil sich die Auenlandschaft des Rheins hier bei Dormagen mit seinem Chempark und den benachbarten Großstädten Köln und Düsseldorf in einem Ballungsraum präsentiert, den viele Menschen nicht mit Ökologie assoziieren.
„Doch man kann an Flüssen vieles verbinden, was wir zunächst als kontrovers empfinden“, sagt Gerken, der bei der Betrachtung der Nutzung von Fluss- und Auenlandschaften ausdrücklich „einen konstruktiven Ansatz“ verfolgt. Zu seinen Anliegen gehört die Empfehlung, Flüsse aufgrund vieler negativer Auswirkungen nicht zu stauen. Die Tagung solle in eine Resolution münden, bei der es um menschenfreundliches Leben am Fluss gehe, kündigt er an. Für alle Interessierten, die nicht selbst zum Symposium kommen können, sollen zahlreiche Beiträge später im Internet zu sehen sein.
Thomas Braun von der Biologischen Station Knechtsteden beteiligt sich mit einem Vortrag zu auentypischen Lebensräumen und praktischen Naturschutzmaßnahmen am Beispiel Rhein-Kreis Neuss an der Tagung. Dabei wird er über Glatthaferwiesen und Binnendünen wie die am Wahler Berg berichten. Auch eine der Exkursionen wird er leiten — durch das Naturschutzgebiet Wahler Berg mit Hannepützheide und Martinsee sowie der besagten Düne mit ihrer charakteristischen Vegetation. „Ich werde dabei alle fachlichen Inhalte allgemeinverständlich vermitteln“, verspricht der Diplom-Landschaftsökologe.
Das Symposium wird den Besuchern die Gelegenheit eröffnen, auch persönlich mit den Fachleuten zu sprechen. Auf Wunsch kann die Teilnahme als Fortbildungsveranstaltung bescheinigt werden; die Tagung ist Teil des Programms beim Bildungswerk der Arbeitsgemeinschaft Artenschutz Thüringen.