Feuerschutz: Mit Jet-Düsen gegen Großbrände

Bayer Dormagen hat ab sofort das modernste Löschfahrzeug der Welt im Einsatz.

Dormagen. Eigentlich sieht es ganz normal aus: groß und rot - wie so ein Feuerwehrauto eben aussieht. Doch schon sein lautes Dröhnen verrät, dass weit mehr dahinter steckt. Kaum ist der Motor gestartet, ertönt ein ohrenbetäubendes Geräusch, so als ob man direkt neben einem startenden Jumbo-Jet steht. Eine knappe Minute lang fahren die Maschinen hoch, dann ist es soweit: Mit voller Wucht schießt aus vier Düsen das Löschwasser - und dahinter ist nur noch eine Wand aus Wasser und Nebel zu sehen.

Bayer Industry Services hat in Dormagen die neueste Waffe in Sachen Feuerschutz vorgestellt: den Turbolöscher. Er ist derzeit das Non plus ultra auf dem Markt, um Großbrände zu bekämpfen.

Das besondere an dem 850 000 Euro teuren Lösch-Brummi: Er ist mit zwei Flugzeug-Triebwerken aus Alpha-Jets, wie sie auch die Bundeswehr nutzt, bestückt. Das Löschprinzip ist einfach. In den durch Triebwerke produzierten Luftstrahl wird Wasser eingespeist - bis zu 8000 Liter pro Minute. Das Wasser wird zerstäubt und es entsteht ein feiner Nebel. Der kann mit einer Wurfkraft von 150 Metern eine Fläche von 3500 Quadratmetern abdecken.

"Auf diese Weise können wir flächendeckend löschen, Gase auswaschen, Rauch niederschlagen und brandgefährdete Objekte kühlen", erklärt Heinz Hammer, Leiter der Werkssicherheit im Chemiepark Dormagen. Seinen Stammsitz hat der Turbolöscher in Dormagen. In Notfällen steht er aber auch den Bayer-Werken in Leverkusen und Uerdingen sowie anderen Unternehmen bei Unfällen mit chemischen Produkten zur Verfügung.