Gemeinsamer Platz für Schützen und Sportler
Politiker und Vereinsvertreter treffen sich am Donnerstag zu einem „Runden Tisch“.
Grevenbroich. Zwischen den Orten Neurath und Frimmersdorf soll eine neue Sportanlage mit Kunstrasenplatz entstehen. Sie könnte die derzeit drei vorhandenen Fußballplätze ersetzen. Und nicht nur das: Auch ein Schützenplatz, der gemeinsam von den Brauchtumshütern beider Dörfer genutzt werden kann, soll dort ermöglicht werden. Die Vereine haben bereits ihre Bereitschaft für ein solches Vorhaben signalisiert, die SPD unterstützt dieses Projekt im Süden der Stadt. Es ist Thema beim Gespräch am „Runden Tisch“, zu dem sich Politiker, Vereinsmitglieder und der Bürgermeister am Donnerstag im Bernardussaal treffen.
„Ein solches Projekt würde einen Riesenschub für die beiden Orte bringen“, sagt Ratsherr Daniel Rinkert (SPD). Die Überlegung: Mit einer neuen Sportanlage am Ortseingang von Neurath — und damit vis-à-vis von Frimmersdorf — würden drei große Flächen frei, die verkauft und für eine Bebauung genutzt werden könnten. Gleiches gelte für die Kirmesplätze in den Orten. Auch dort könnten künftig Wohnungen entstehen — „und zwar bezahlbare“, sagt Rinkert.
Details für eine Sportanlage stehen noch nicht fest. „Sie sollte aber mit einem Kunstrasen und Trainingsmöglichkeiten ausgestattet werden“, gibt der SPD-Politiker zu bedenken. „Und auch ein Sportplatzgebäude gehört dorthin.“ Es soll das alte Heim der SG Frimmersdorf-Neurath ersetzen, das in die Jahre gekommen ist.
Auch die beiden Schützenvereine würden von diesem Projekt profitieren, ist sich Rinkert sicher. Nicht nur, indem sie das nebenan liegende Sportlerheim für Versammlungen und Feiern nutzen. Mit einem gemeinsamen Platz könnten möglicherweise auch neue und attraktivere Fahrgeschäfte gewonnen werden. „Die Schausteller könnten auf dem Gelände bleiben, weil die beiden Feste nur wenige Tage auseinanderliegen“, meint der Kommunalpolitiker. Der neue Kirmesplatz sollte aber nicht nur für zwei Wochen im September, sondern das ganze Jahr über genutzt werden können, meint Rinkert, der an eine multifunktionelle Nutzung denkt — „etwa mit Fitnessparcours, Bolz- oder Spielplatz“.
Die SG-Sportler sind einverstanden mit den Plänen, sagt Vorsitzender Jürgen Linges, der auch SPD-Ratsherr ist. Der Verkauf nicht mehr benötigter Sportplätze bringe Geld in die Stadtkasse — und: „Es gibt einen Spareffekt. Schließlich muss künftig statt drei Fußballfeldern nur noch eines gepflegt werden.“
Die Vorstände der beiden Vereine hätten sich bereits intern mit einem gemeinsamen Schützenplatz auseinandergesetzt, sagt Willi Wirtz, Vorsitzender der Neurather Sebastianus-Bürgerschützen — „und das Thema ist gut angekommen“. Es müsse aber sichergestellt werden, „dass es einen guten Platz geben wird, auf dem vernünftig gefeiert werden kann“. Das sieht auch Werner Alderath so. Für den Vorsitzenden des Bürgervereins Frimmersdorf sind zudem zwei Dinge wichtig: „Das Gesamtpaket muss schlüssig sein, ein Teil des Geldes aus den Grundstücksverkäufen muss den beiden Orten zugutekommen.“
Was ein „Kombi-Platz“ zwischen den Dörfern kosten wird, ist derzeit unklar. „Aus dem Bauch heraus würde ich zwischen anderthalb und zwei Millionen Euro schätzen“, sagt Rinkert. Das Geld für dieses Projekt, so meint er, könne aus den Grundstücksverkäufen generiert werden.