Grevenbroich: Bescherung im Krankenhaus
Spende: Für 18.000 Euro stiftet der Förderverein dem Krankenhaus ein medizinisches Gerät zur schnelleren Wundheilung.
Grevenbroich. 18000 Euro für eine Saugpumpe. Beim Klempner oder im Gartencenter würden sich die Kunden bei diesem Preis wohl auf dem Fuß umdrehen. Für eine medizinische "Saugpumpe" ist ein solch stolzer Preis normal. Umso größer war die Freude gestern beim Direktor des St.Elisabeth-Krankenhauses, Hubert Retzsch. Dem Kreiskrankenhaus wurde vom Förderverein ein Therapiesystem zur Heilung von Wunden spendiert - im Wert von 18000Euro.
"Mit diesem Therapiesystem können die Wunden der Patienten um ein Vierfaches schneller heilen", sagte Lothar Köhler, Chefarzt der Chirurgie im Kreiskrankenhaus. "Auf die Wunden werden Schwämme gelegt, die wiederum an das Gerät angeschlossen werden." Durch eine Saugpumpe im Gerät werde ein Unterdruck erzeugt und das Sekret einer Wunde permanent abgepumpt. "Die Schwämme müssen nur alle drei Tage gewechselt werden", ergänzte der Chefarzt. "So ersparen wir den Patienten den täglichen, schmerzhaften Verbandswechsel."
"Für uns ist heute schon Bescherung", sagte Direktor Retzsch und bedankte sich beim Vorsitzenden des Fördervereins, Reinhard Tiefentahl. "Zum Wohle der Patienten ist dieses Gerät ein Segen." Er ließ aber auch den wirtschaftlichen Aspekt nicht außer Acht. Bislang habe das Kreiskrankenhaus die Therapiesysteme angemietet. "Da wir jetzt ein eigenes besitzen, entfällt ein Großteil der Folgekosten." Die Miete für ein Therapiegerät liege bei 30 bis 60 Euro pro Tag. Im Kreiskrankenhaus seien immer drei davon im Einsatz.
Eine weitere finanzielle Entlastung sei auch, dass die Patienten durch schnellere Wundheilung auch wieder schneller nach Hause können. "Es ist ja kein Geheimnis, dass dieser wirtschaftliche Aspekt für ein Krankenhaus in der heutigen Zeit enorm wichtig ist", ergänzte Retzsch. Dem stimmte Reinhard Tiefenthal zu. Für ihn und seine Mitstreiter vom Förderverein steht immer der Gewinn für die Patienten im Vordergrund: "Bei unseren Anschaffungen für das Krankenhaus achten wir immer darauf, dass der Patient auch direkt davon profitiert."
Ein weiteres Ziel des Vereins sei, dass das Kreiskrankenhaus vor Ort eine dauerhafte Versorgung der Bevölkerung sicherstellt. "Kurze Wege für die Menschen sind wichtig. Wir wollen unseren Beitrag leisten, dass das Krankenhaus wettbewerbsfähig bleibt", sagte Tiefenthal. Was eine schnelle medizinische Versorgung in der Umgebung wert ist, habe man ja leider erst kürzlich beim schweren Unfall auf der Kraftwerksbaustelle in Neurath gesehen.