Grevenbroich: Besuch der Kraufwerkbaustelle Neurath

600 Menschen arbeiten derzeit auf der BoA-Baustelle in Neurath. Der erste Zwillingskühlturm ist Ende der Woche fertig. Ein kolossales Bauwerk von 170 Metern Höhe.

Grevenbroich. Wie ein riesiger Eierbecher reckt sich der Kühlturm in den Himmel über der Baustelle des Kraftwerk Neuraths. In dieser Woche wird er mit 170 Metern seine endgültige Höhe erreichen. Ein paar Meter weiter steht schon die Trägerkonstruktion für seinen Zwilling, dessen Bau in den kommenden Monaten mit einem Meter pro Tag fortschreiten wird.

"Auf der Baustelle darf niemand übernachten, aber die Arbeiter brauchen tagsüber einen überdachten Raum, den sie sich in den Containern schaffen", erklärt RWE-Sprecher Manfred Lang. Bis zu drei Etagen hoch werden die Container dann in zwölf Blöcken für die Arbeiter gestapelt, eine große Kantine versorgt sie mit warmen Mahlzeiten und Getränken. Für die Hochphase wird sie aufgestockt.

Noch wird das Bild von Stahlstreben, Kabelrollen, Baggern, Walzen und Kiesbergen bestimmt. Unglaubliche Mengen an Material werden für das Braunkohlekraftwerk verbraucht: 380 000 Kubikmeter Beton (bis heute 180 000), 50 000 Tonnen Bewehrungsstahl und 90 000 Tonnen an Stahlbauten. Hensel nennt einen weiteren Vergleich, um die Mengen deutlich zu machen: "Das ist 20-mal mehr Stahl als für den Eiffelturm verwendet wurde."

Solche Mengen bewegen sich nicht von allein, daher wird im Juni der stärkste Kran der Welt bei der Konstruktion der Stahlbauten für den ersten Kessel mithelfen. Er ist ein wahrer Kraftmeister: Normale Baukräne schaffen bis zu acht Tonnen, der Megakran hebt dagegen bis zu 1600 Tonnen schwere Lasten.