<strong>Grevenbroich. Alle Migranten und Neueinwanderer, die einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland anstreben, müssen ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. Um diese zu erwerben, haben sie allerdings einen Rechtsanspruch auf einen Sprach- und Integrationskurs. Integrationskurse sind Kernstück des neuen Zuwanderungsgesetzes. In 630 Kursstunden, verteilt auf anderthalb Jahre, wird ein Basiswissen der deutschen Sprache vermittelt: Die Teilnehmer des Integrationskurses der Arbeiterwohlfahrt im Kreis haben jetzt in Grevenbroich ihren erfolgreichen Abschluss gefeiert. 19 Teilnehmer aus zehn verschiedenen Nationen haben an dem Lehrgang teilgenommen. 16 von ihnen bestanden die Prüfung A2 (elementare Sprachanwendung), davon sieben sogar B1 (selbstständige Sprachanwendung). "Das ist eine beachtliche Leistung", freut sich Angelika Ingendae von der Awo. Die bestandene Prüfung wurde zusammen mit den beiden Kursleiterinnen Brigitte Brand und Barbara Krause Sievering gefeiert. Alle seien von ihren Familien sehr bestärkt worden, die deutsche Sprache zu lernen. "Wenn wir Deutsch lernen, dann können wir hier besser leben und haben mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt", waren sich die Teilnehmer einig. Außerdem sind fast alle Absolventen Mütter und wollen sich daher in Kindergarten und Schule verständigen können. Referentin Barbara Krause Sievering weist auf die unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmer hin, die im Unterricht berücksichtigt werden müssen: "Wir haben eine Marokkanerin im Kurs, die Analphabetin ist und nun in Deutsch schreiben lernte und es sind Leute dabei, die in ihrem Land studiert haben."

Bisher sei Grevenbroich zu klein für differenzierte Kurse gewesen, erklärte Ingendae. Aber das soll sich ändern. Ab Mittwoch, 18. April, starten neue Kurse. Auch ein spezieller Sprachkursus für Analphabeten wird dabei sein. "Vier Anmeldungen haben wir schon, acht müssen es sein", so die Awo-Expertin.

Wer ein Einkommen hat, muss für den Kurs insgesamt 720 Euro bezahlen.