Neuss. Kurz vor seiner Abreise in den Skiurlaub hat Bürgermeister Herbert Napp mit seinem Vorschlag, in Neuss eine dritte Gesamtschule zu errichten, eine Lawine ins Rollen gebracht, die an Emotionalität fast mit der Diskussion um die Schließung der Barbaraschule mithalten könnte. Hintergrund: Der Gesamtschul-Wunsch der Eltern für ihre Kinder ist größer denn je. Das belegen die Zahlen fürs Schuljahr 2007/2008. Napps eigene Partei hat sich am Mittwoch zum Thema positioniert: "Die CDU-Fraktion bekennt sich zum bewährten, gegliederten Schulsystem auf der Basis des neuen Schulgesetzes. Wir sehen nicht die Notwendigkeit zur Errichtung einer dritten Gesamtschule in Neuss, die vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung Schülerverluste an allen weiterführenden Schulen in Neuss zur Folge hätte", fasst Fraktionsvorsitzender Bernd Koenemann das Ergebnis der CDU-Fraktionssitzung zusammen. Stattdessen sei die Stärkung der Haupt- und der Realschulen dringend erforderlich: "Ein wesentlicher Aspekt ist in diesem Zusammenhang der Ausbau zu Ganztagsschulen, dessen Ziel sowohl die Verbesserung des Bildungsniveaus durch mehr Unterrichtsstunden als auch die gezielte Förderung der sozialen Kompetenz sein sollte."