Grevenbroich: Integration erhält Rückenwind

Im Alten Rathaus wurde die erste Integrationskonferenz in Grevenbroich veranstaltet.

<strong>Grevenbroich. Zuhause und doch nicht daheim: Die Integration von Zuwandern in Deutschland ist schwierig. Immer noch wird viel zu wenig getan. Kräftigen Rückenwind erhält die Integration durch das Projekt "Komm-In", das mit 3,3 Millionen Euro vom Land gefördert wird. Grevenbroich erhält aus diesem Topf insgesamt 70 000 Euro. Ein Standbein des neuen städtischen Integrationskonzeptes ist die von Fachbereichsleiterin Heike Steinhäuser initiierte Integrationskonferenz, die am frühen Mittwochabend zum ersten Mal im Alten Rathaus veranstaltet wurde.

Zu Gast waren Alexander Annas, Regionalkoordinator beim Bundesamt für Migranten, und Mijdat Orhan, Vorsitzender des Neusser Integrationsrates. "Ich habe rund 180 Menschen aus den Bereichen der Verwaltung, der Kommunalpolitik und der ausländischen Vereine angesprochen", berichtete Heike Steinhäuser. "50 sind gekommen. Das ist ein guter Schnitt." In ihrer Eingangsrede wies sie darauf hin, dass in Grevenbroich Menschen aus 105 Nationen wohnen. "Manchen von uns sind sie noch fremd. Diese Fremde gilt es zu überwinden."

Steinhäuser sprach auch die Tatsache an, dass im Jahr 2004 die letzte Wahl zum Ausländerbeirat daran scheiterte, dass nicht genügend Wahlvorschläge eingingen. "Der Ausländerbeirat ist kein Auslaufmodell", bekräftigte die Fachbereichsleiterin. Sie äußerte die Hoffnung, dass es 2009 wieder einen Ausländer- beziehungsweise einen Integrationsbeirat gibt.

Die Teilnehmer der Tagung bildeten fünf Arbeitsgruppen mit den Themen Sprache, Arbeit, Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und politische Teilhabe.

Steinhäuser hat zudem ein Konzept erarbeitet, in dem es auch darum geht, Migranten an der Kommunalpolitik teilhaben zu lassen. Die Integration der Frauen liegt ihr außerdem am Herzen. Zurzeit ist sie dabei, verschiedene Sachgebiete in der Verwaltung, die sich mit dem Thema Integration befassen, zu bündeln und besser zu vernetzen.

Rainer Hoffmann, Gruppensprecher des Arbeitskreises Sprache, fasste das Ergebnis seiner Gruppe so zusammen: "Die Integrationssprachkurse müssen ausgebaut werden. Eine Hausaufgabenhilfe sollte in der Schule vorhanden sein."

"Der Ausländeranteil bei den Arbeitslosen sei zum Teil auf mangelnde Qualifikation zurückzuführen", sagte Robert Jordan von der Gruppe Arbeit. Daher müsse die Bereitschaft zur Weiterbildung geweckt und im Heimatland erworbene Kompetenzen hier anerkannt werden.