Grevenbroich: Kochen aus Leidenschaft

Der Hobby-Koch Werner aus Grevenbroich ist mit vier anderen Kandidaten bis Freitag im TV zu sehen. Die Kandidaten kochen jeden Tag jeweils einen anderen Gang und einmal bedienen sie als Servicekraft 20 Gäste.

Grevenbroich. Werner kocht leidenschaftlich gern. "Es begleitet mich schon mein Leben lang", sagt der Wahl-Grevenbroicher, dem das Stadtleben zu anonym ist. Bis Freitag ist er jeden Abend auf Vox zu sehen: Dann steht er für "Unter Volldampf!" am Herd (siehe Kasten). Das Menü der fünf Neusser Hobby-Köche besteht aus Vorspeise, Zwischengang, Hauptgericht und Dessert. Der Wochensieger gewinnt 3000 Euro Preisgeld.

Die Kandidaten kochen jeden Tag jeweils einen anderen Gang und einmal bedienen sie als Servicekraft 20 Gäste. Das macht Werner heute Abend im Neusser Restaurant "Essenz" als Dragqueen ("Dressed As Girl") "Miss Elli", einer Kunstfigur aus seiner Zeit beim Kabarett in Köln.

"Miss Elli ist schrill, vorlaut und frech. - Es gibt auf jeden Fall viel zu lachen", verspricht der 32-Jährige, der zu Hause selbst Gemüse anbaut oder Marmeladen einkocht, am liebsten aber backt. Bis zu zwei Stunden braucht der ausgebildete Frisör, um sich in Miss Elli zu verwandeln.

"Mit dem ganzen Make-up war mir das in der Küche zu warm. Deshalb koche ich als Werner." Zur Inspiration schaut er sich Kochsendungen an, deren Rezepte er gern abwandelt. "Auch zu Hause koche ich. Mein Lebensgefährte kommt erst spät nach Hause."

Nach der Onlinebewerbung für "Unter Volldampf" gibt es ein Probe-Casting bei dem Kandidaten zu Hause. "Es gibt ein Interview und auch die Küche wird natürlich begutachtet", sagt Werner. Er hat schon in einem Vier-Sterne-Hotel als Servicekraft gearbeitet, doch das Ambiente hat ihm dort nicht gut gefallen: "Das war mir alles zu hochnäsig und zu steif dort."

Seine Gerichte hat er schon bei Freunden getestet. "Das Rezept für den Hauptgang (Wildschweinroulade mit Servietten-Laugenknödel und Rotkohl) stammt von meiner Oma."

Es sei anfangs eine Herausforderung in einer fremden Küche zu stehen, doch nach einer Weile lege sich die Aufregung, vor der Kamera zu kochen. "Um 13 Uhr geht es los. Bis 23 Uhr wird gedreht und daraus 25 Minuten für die Sendung zusammengeschnitten", erklärt Werner.

Die Zeit für einen Gang kann schon einmal knapp werden, "wenn es drunter und drüber geht, brauchst du vor allem Gelassenheit", sagt der Hobby-Koch, der kein spezielles Lieblingsgericht hat. "Ich kann jedem empfehlen, mitzumachen und würde auch jederzeit wieder im Fernsehen kochen."