"Wir haben Neurath mehrfach untersucht. Es bietet sich keine Chance, den Ort wirtschaftlich mit Fernwärme zu erschließen", erläuterte Uhlig im Bernardussaal. Er berief sich dabei auf eine Umfrage, in der 477 Hauseigentümer über ihr Interesse zu einem Fernwärmeanschluss befragt wurden.

Nur 232 Neurather hätten dabei auf die Befragung reagiert. 123 Hausbesitzer könnten sich mit einem Anschluss in den nächsten fünf Jahren anfreunden, 36 würden sich innerhalb eines Jahres für eine Verbindung entscheiden. "Das sind weniger als 8Prozent. Ein ernüchterndes Ergebnis", konstatierte Uhlig.

Im Vergleich dazu lägen die Erschließungskosten bei zirka 4,5 Millionen Euro. Zudem müsste jeder Hausbesitzer etwa 6000 Euro in die Hand nehmen, um das Netz zu finanzieren. Neben den Gebühren kämen noch Hausanschlusskosten von 8000bis 16000 Euro hinzu.

"Die Kosten sind irrsinnig hoch. Da kann man nicht erwarten, dass ein Unternehmen diese Investitionen tätigt, die sich auch nach Jahren nicht rentieren. Für die wenigen Nutzer fehlt jede Relation."

Die Sozialdemokraten wiesen darauf hin, dass die Neurather seit Jahren unter dem Ausbau der Kohlekraftwerke zu leiden hätten. Die Neurather SPD um Manfred Kauertz kämpft schon lange für den Ausbau der Fernwärme in Neurath.

Er zweifelte die Zahlen in der Ratssitzung an: "30 Haushalte im Ort sind immer noch nicht von RWE angeschrieben worden. Unser Arbeitskreis hat einen Unterschied bei den Erschließungskosten von 2,5 Millionen Euro errechnet", so Kauertz.

Bürgermeister Axel Prümm wunderte sich, dass hier Kalkulationen nicht übereinander passen und versprach, dass noch einmal nachgerechnet werde.