Grevenbroich: Stadt und RWE zeigen Flagge

Am Montag wurden in einem Festakt die Fahnen von Grevenbroich, RWE und Nordrhein-Westfalen vor der BoA-Baustelle gehisst.

Grevenbroich. Da haben RWE und die Stadt mal wahrhaft an einem Strang gezogen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Am Montag trafen sich Bürgermeister Axel Prümm und Gesamtbauleiter Reinhold Elsen vor den Toren des neuen Kohlekraftwerks zum gemeinsamen Fahnenhissen.

Um die Verbundenheit zwischen Stadt und RWE zu zeigen, wehen nun die Banner der Stadt, des Energiekonzerns und des Landes NRW in einer Reihe an der Straße vor den Kraftwerkstürmen.

"Die Entwicklung neuer Technologien findet hier vor Ort statt", sagte Elsen. Durch die dort angewandte BoA-Technik würden die entstehenden Kraftwerksblöcke G und F bald 6,2 Millionen Tonnen weniger Kohlendioxid (CO2) im Jahr ausstoßen als die älteren Kraftwerke. "So etwas wie hier kann aber nur gelingen, wenn das Umfeld stimmt", sagte der Gesamtbauleiter und ergänzte: "Und das Umfeld stimmt. Die Stadt Grevenbroich hat uns schon immer unterstützt."

In diesem Rahmen ist es klar, dass auf der Fahne Grevenbroichs auch der Slogan der Stadt in dicken Lettern ins Auge springt: "Bundeshauptstadt der Energie". Flagge zeigen sei besonders in diesen Zeiten angesagt, kommentierte Axel Prümm das Geschehen vor dem Kraftwerk. Auch erinnerte er an die Unglücksfälle an der Baustelle.

"Diese Unfälle, die hier passiert sind, darf man keinesfalls ausblenden." Im Oktober waren an der Baustelle drei Arbeiter ums Leben gekommen, weil ein 100 Tonnen schweres Bauteil in die Tiefe gestürzt war. Im Januar verunglückte ein 25-jähriger Arbeiter aus Gindorf bei Montagearbeiten tödlich.

Derzeit befindet sich die Baustelle in der so genannten Richtungsphase. "Diese Phase dauert vom Rohbau bis zum Anlagenausbau. Der Rohbau ist weitgehend abgeschlossen. Wir haben mit dem Ausbau der Gebäude begonnen", sagte Elsen. Der erste Block (Block G) soll Ende 2010 fertig sein, der zweite, Block F, ein halbes Jahr später. Ursprünglich war es anders herum geplant. Durch das Unglück im Oktober konnten die Zeitpläne nicht eingehalten werden. Reinhold Elsen: "Seit Juni ist die Unfallstelle aber wieder freigegeben."