Kaarst: SPD trauert um Uschi Wiesemann

Die Politikerin saß 30 Jahre für die SPD im Rat und führte die Fraktion.

Kaarst. Die Kaarster Sozialdemokraten betrauern den Tod ihrer langjährigen früheren Fraktionsvorsitzenden. Die 77-Jährige erlag gestern ihrer mit großer Geduld ertragenen schweren Krankheit.

Ursula Wiesemann (Archivfoto) war eine Persönlichkeit, der es vor der Kommunalreform 1969 gelang, in den Kaarster Gemeinderat einzuziehen - übrigens als erste und einzige Frau. Bis 1999 hat sie über 30 Jahre die SPD im Stadtrat vertreten, von 1971 an als Fraktionsvorsitzende. 2000 wurde ihr für ihre Verdienste im Rahmen ihres politischen Engagements die Ehrengabe in Silber der Stadt Kaarst verliehen.

Die engagierte Kommunalpolitikerin hat die rasante Entwicklung der Stadt mit großem Sachverstand, den sie in vielen Gesprächen mit Bürgern vertiefte, mitgestaltet. Wiesemann war ein herzlicher Mensch mit viel Humor und Energie, in den Sitzungen bestens informiert und argumentativ überzeugend.

Sie war kämpferisch, aber auch fair und zeigte vor allem diplomatisches Geschick. Als langjährige Geschäftsführerin der SPD-Fraktion hat Wiesemann, die den Beruf der Postinspektorin gelernt hatte, die Organisation aller Termine, der Finanzen, der Kontakte zur Partei viele Jahre geführt. Bis zuletzt hat sie Kontakt zu ihren politischen Kollegen gehalten und die Geschicke der Stadt mit großem Interesse verfolgt.

In ihren letzten Lebensjahren hat sie sich vor allem in ihrer großen Familie wohl gefühlt, die ihr während ihrer langen Krankheit zur Seite gestanden hat.