Zuckerfabrik wird abgerissen
Im Juli werden die Silos verschwinden. Nach der Räumung kommen die Archäologen.
Dormagen. Im Juli werden die beiden großen Silos und der hohe Schornstein des ehemaligen Geländes der Zuckerfabrik Pfeifer & Langen fallen müssen. Nachdem die Fabrik seit fast 30 Jahren eine Industriebrache war, stimmte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung den Plänen zu, die an jener Stelle ein großes Fachmarktzentrum vorsehen.
Gegen die Stimmen von Zentrum und Grünen ist der entsprechende Bebauungsplan beschlossen worden. Auch der Flächennutzungsplan war bereits geändert worden.
Weil nach umfangreichen Diskussionen und Abstimmungsgesprächen keine Einwände zu erwarten sind, wird er nach der Zustimmung des Regierungspräsidiums voraussichtlich am 31. Juli rechtskräftig werden.
25200 Quadratmeter Verkaufsfläche soll das Fachmarktzentrum haben, ausgefüllt mit großflächigem Einzelhandel wie beispielsweise einem Baumarkt. Geplant sind Geschäfte, in denen Elektrowaren, Möbel, Lebensmittel, Sportgeräte und Tierbedarf angeboten.
Ein Gutachten bestätigt die Verträglichkeit des Fachmarktsortiments mit dem Einzelhandel der Innenstadt. Das Fachmarktzentrum bildet den Mittelpunkt des breiten Geländes mit einer Grünfläche im Westen. Auf der anderen Seite ist ein von Stadttorähnlichen Gebäuden gesäumter Boulevard Richtung Innenstadt geplant.
Zu den vertraglichen Bedingungen, die die Stadt an das Fachmarktzentrum geknüpft hat, gehört auch, dass der Investor 3C Real Estate einen gelungenen Übergang zur Kölner Straße, der Haupteinkaufsstraße der Innenstadt, schaffen muss.
Das Problem: Dazwischen liegt die vielbefahrene Europastraße. Hier wird nach einer Lösung gesucht, die die Überquerung für Fußgänger und Fahrradfahrer ermöglicht.
Die südliche Kölner Straße, die sich trotz einiger Geschäfte derzeit eher ruhig zeigt, soll so als "südlicher Pol" zum Anziehungspunkt werden. Gegenpol wird die nördliche Kölner Straße, wo vor allem das vor einem Jahr an Nanoinvest übergebene Dorma-Center auf neue Ideen hofft. Die baulichen Veränderungen und eine breitere Angebotsvielfalt sollen der City neue Impulse geben.
Nach 30 Jahren Stillstand soll es nun schnell gehen. Im Juli wird abgerissen. Dann werden die Archäologen das Gelände untersuchen. Sie vermuten, dass dort ein römischer Rheinhafen verborgen liegt.
Anfang nächsten Jahres, vermutlich im Februar, kann dann mit den weiteren Bauarbeiten begonnen werden. Sie sollen bis Anfang 2010 abgeschlossen sein.