Neusser SPD: Offensive für die Innenstadt

Die Sozialdemokraten fordern eine Aufwertung der City: Die Partei hat ein Sechs-Punkte-Papier vorgelegt.

Neuss. Mit einer "City-Offensive" wollen die Sozialdemokraten dem wachsenden Konkurrenzdruck in der Neusser Innenstadt begegnen.

In einem Sechs-Punkte-Papier hat SPD-Fraktionschef Reiner Breuer jetzt Perspektiven für die Innenstadt-Entwicklung erarbeitet.

Erreichbarkeit: Ein Schwerpunkt wird dabei auf die bessere Erreichbarkeit der Innenstadt gelegt. Die Anbindung mit dem öffentlichen Personennahverkehr hält Breuer für "nahezu optimal", wenn die Straßenbahn wieder den Hauptstraßenzug befahren wird.

Handlungsbedarf sieht er hingegen bei der Erreichbarkeit der City mit dem Auto. "Die Parkgebühren müssen überprüft werden", fordert der Fraktionschef.

Mit Blick auf den begonnenen Umbau des Rheinpark-Centers müsse darüber nachgedacht werden, ob nicht in den ersten zwei Stunden in der Innenstadt kostenlos geparkt werden könne.

Einzelhandel: Der Fraktionschef will auch den Einzelhandel und die Eigentümer der innerstädtischen Immobilien in die Pflicht nehmen. Wie der Entwurf des Einzelhandelskonzeptes des von der Stadt Neuss beauftragten Büros Paul Jansen belege, sei eine zentrale Voraussetzung für eine positive Entwicklung, dass der Einzelhandel seine "Hausaufgaben" mache.

"Sortimente und Geschäftsausstattung, Gestaltung und Service müssten aufeinander abgestimmt sein", sagt Breuer. "Es kann nicht angehen, dass 80Prozent der Geschäfte nicht einmal die Öffnungszeiten aushängen."

Kernöffnungszeiten sollten festgelegt und gemeinsam mit der Stadtmarketing GmbH ein abgestimmtes Werbekonzept auf den Weg gebracht werden.

Sicherheit und Sauberkeit: Kritik übt Breuer auch an der Aufenthaltsqualität in der City, die vor allem für Familien mit Kindern attraktiver gestaltet werden müsse.

Das SPD-Papier sieht einen Ausbau des Freithofs zum Spiel- und Erlebnisplatz für Kinder und Jugendliche vor. Sicherheit und Sauberkeit sollen zum Markenzeichen werden.

Das erreiche man auch mit einer personellen Aufstockung beim Kommunalen Servicedienst (KSD), wo derzeit nur vier Mitarbeiter tätig sind. Eine Videoüberwachung lehnt die SPD nach wie vor ab.

Stadtplanung: Scharfe Kritik übt Reiner Breuer an der Stadtplanung. Politik und Verwaltungsspitze hätten ihre Hausaufgaben sträflich vernachlässigt. "In der Innenstadt wird sich auf absehbare Zeit kein großes Einkaufszentrum mehr etablieren", fürchtet er.

Die CDU-Mehrheitsfraktion habe unverantwortlich insbesondere mit Blick auf den Rückzug des Projektentwicklers Tenkhoff reagiert, der vor zwei Jahren noch ein Kastell-Center bauen wollte.

Anbindung an den Hafen: Konkrete Perspektiven und Entwicklungschancen sieht Breuer in der attraktiveren Gestaltung der Stadteingangssituation. Konkret im Visier hat er damit das Hessentor und den Kehlturm sowie die Heranführung der Innenstadt an den Hafen.

Die Ingenhoven Pläne müssten zügig umgesetzt werden. Auch St.Quirin mit dem Münsterplatz müsse über neue Wege erlebbar werden.