Grünanlagen und Spielplätze in Neuss Verlängerung für den Gloria-Park
<irglyphscale style="font-stretch 101%;">Neuss </irglyphscale> · Die Stadt macht nach und nach die Querachsen in der Innenstadt hübsch. Nach Konvent und Meererhof kommt nun der Gloriapark an die Reihe. Was dieses Vorhaben für das Handlungskonzept Innenstadt bedeutet.
Die innerstädtischen Spielplätze an der Büttger Straße und dem Platz am Niedertor werden in den kommenden Monaten modernisiert, doch keiner von beiden wird derart sein Gesicht verändern wie der Spielplatz am Gloriapark, die Nummer drei im Investitionsprogramm für dieses Jahr. Denn mit dem Spielplatz wird die ganze Parkfläche so umgestaltet, dass an dem Punkt der Bustrasse, den das Hamtorhochhaus weithin sichtbar markiert, ein neuer Stadteingang entsteht – der auch einen neuen Ausgang bekommt.
Bislang weist nur ein von dem Neusser Graffiti-Künstler Oldhaus auf ein Trafo-Häuschen gesprühter Wegweiser die Richtung in die Innenstadt, künftig werden sich Passanten auch Spiel- und Grünelementen orientieren können. Diese werten nicht nur die Passage zwischen dem Sebastianuskloster und der Deutsche-Bank-Filiale auf, sondern setzen sich auch auf der Straße „Am Konvent“ bis zum Meererhof fort. Baubeginn soll im August, Fertigstellung im November sein.
Die endgültigen Pläne für dieses Vorhaben, das die Landesregierung mit 200 000 Euro aus ihrem „Sofortprogramm Innenstadt“ fördert, wurden in dieser Woche den Mitgliedern des Innenstadtbeirates vorgestellt und kommende Woche dem Planungsausschuss nur nachrichtlich zur Kenntnis gegeben. Denn der kennt das Projekt schon seit dem Jahr 2022. Damals hatte Isabelle Mehlhorn vom städtischen Planungsamt die Pläne mit Verlockungen wie „kleine Naherholungsgebiete in der Innenstadt“ beworben und betont, aus dem Park solle „ein Stadteingang werden, der dem historischen Ambiente gerecht wird.“
Faktisch ist das Projekt einer der dicken Brocken aus dem „Handlungskonzept Innenstadt“, mit dem sich die Stadt auch die Querachsen zum Hauptstraßenzug vornimmt. Die Fußgängerzone „Am Konvent“ war 2015 breiter und offener umgestaltet, danach auch der Meererhof einer Verjüngungskur unterzogen worden. Nun setzt die Verwaltung am gegenüberliegenden Ende dieser Achse an. Dafür wendet sie 400 000 Euro auf.
Wenn das Planungsamt von historischem Ambiente spricht, kann sich das auf die gerade sanierte St.-Sebastianuskirche und den dazugehörigen Konvent beziehen, doch auch das Gebäude gegenüber verdient diese Bezeichnung. Denn von 1950 bis 1998 betrieb dort die Familie Wieczorek das „Gloria-Filmtheater“. Es war mit 1000 Plätzen das größte der zwischenzeitlich sieben Kinos in der Innenstadt und auch das schönste. Ein echter Lichtspielpalast. Ihn zu schließen, bekannte die 2016 verstorbene letzte Betreiberin Brigitte Beykirch einmal, sei für sie der bitterste Moment gewesen.
Im Namen des Gloriaparks lebt das Kino fort, doch den Park selbst umgibt wenig Glorie. Das liegt ein wenig auch an der viel befahrenen Bustrasse, die den Park nach Westen hin abschließt. Sie ist nicht wegzudiskutieren, doch wird diese Kante nun grün gefasst – und der dort noch liegende Spielplatz vom Rand in die Mitte des Parks verlegt.
Sich um die Querachsen der lang gestreckten City zu bemühen, hat der Beirat Innenstadt auch im Zusammenhang mit dem Wegekonzept zur Landesgartenschau 2026 diskutiert. Natürlich lagen dazu vor allem Pläne für die lange Gerade zwischen Theodor-Heuß-Platz (Hauptbahnhof) und dem Obertor auf dem Tisch, dazu aber auch Ideen für die Neustraße, die als „Stadteingang West“ betont werden soll. Von dort kommende Besucher sollen über Büchel, Markt und Wendersplatz zum Laga-Gelände auf der Galopprennbahn geführt werden.
Was tagsüber grüne Akzente setzt, verschwindet mit Einbruch der Dunkelheit, sodass nachts andere Wegmarken betont werden müssen. Dazu dient nicht zuletzt das seit Jahren und systematisch umgesetzte Lichtkonzept. Bis November sollen die Marktseite des Zeughauses mit Licht neu inszeniert und die zuletzt kritisierte Beleuchtung des Quirinus-Münsters bis Ende Mai optimiert werden. „Quirinus muss beleuchtet sein“, stellt Bürgermeister Reiner Breuer klar – und meint vor allem die Figur des Stadtpatrons auf der Kuppel.