Grevenbroich: Awo-Kitas - Rettung in der letzten Minute
Einer Übernahme der Einrichtungen durch die Stadt steht nichts mehr im Wege.
Grevenbroich. 120 Kinder und zwölf Erzieherinnen der Kindertagesstätten (Kitas) an der Carl-Diem-Straße und am Platz der Republik können aufatmen. Grund dafür ist eine schnelle Lösung von Bürgermeister Axel Prümm in Bezug auf die Kitas des überschuldeten Awo-Kreisverband Neuss, dessen Insolvenzverfahren am Freitag vor dem Amtsgericht Mönchengladbach eröffnet wird.
Mit einer Dringlichkeitsentscheidung hat Prümm die Angestellten des freien Trägers vor ihrer Entlassung gerettet, die heute in Kraft getreten wäre.
Ein Blick zurück: Am 19. Juni beschloss der Rat die Übernahme der Trägerschaft für die beiden Awo-Kitas. Die Räumlichkeiten sollten vorerst angemietet werden.
"Am Mittwoch haben wir den Vertrag vom Insolvenzverwalter Peter Houben erhalten und gerieten in eine Drucksituation", sagt Prümm.
Denn die Nutzung der Immobilien würde nur zustande kommen, wenn die Stadt das Inventar abkauft. Zudem müsse vorzeitig eine Nutzungsvereinbarung zum 1. Juli abgeschlossen werden.
Axel Prümm ist empört: "Die Neueinrichtung einer Kita bezuschussen die Stadt und der Landschaftsverband Rheinland mit bis zu 90 Prozent." Das damit bereits finanzierte Inventar müsse nun "zum zweiten Mal bezahlt werden".
Doch um das Fortführen der Kitas zu sichern, hat er gemeinsam mit Ratsherr Peter Gies (SPD) eine Dringlichkeitsentscheidung unterschrieben, die diesen Forderungen nachkommt.
Vor einer Diskussion über die dadurch entstandenen Kosten hat er keine Angst: "Dass wir hier eingreifen mussten steht außer Frage.
Auf die Absprache in der nächsten Sitzung konnten wir nicht warten, denn dann ständen die Kinder und Erzieherinnen längst vor verschlossenen Türen."