Neuss: Autobranche - Ein ganz normaler Tag in der Werkstatt

Über 80 Schüler nahmen am Ausbildungscampus bei Audi teil.

Neuss. Sichtlich angestrengt versucht Alessandro unter den Blicken seiner Freunde das rechte Vorderrad des Geländewagens zu lösen. Doch es will ihm einfach nicht gelingen. Zusammen mit über 80 Teilnehmern aus Schulen der Umgebung hat der 17-Jährige Freitag am Ausbildungscampus bei Audi teilgenommen - am zweiten Ferientag wohlgemerkt.

Plötzlich hat Alessandro einen Geistesblitz: "Der Wagen steht auf der Hebebühne, das Rad dreht sich also mit", sagt der Leverkusener und hat selbst einen Vorschlag zur schnelleren Montage parat: "Es gibt diese automatischen Pistolen, die mit Luftdruck funktionieren." "Richtig, die heißen Schlagschrauber", erklärt Audi-Mitarbeiter Kay Hitzges und ist begeistert über so viel Interesse.

In der Werkstatt soll den Jugendlichen der Beruf des Mechatronikers näher gebracht werden. Und dass dieser eben nicht nur aus "Rumschrauben" besteht, merken die Schüler an einer Wand, an der erstens viele Kabel und zweitens Autoteile wie Armaturen, Blinker und Scheibenwischer angebracht sind. "Mit einem speziellen Computer kann jedes Element ausgelöst werden", erklärt Hitzges, der das 4000-Euro-Gerät auch gleich herumreicht.

Von diesem "Spielzeug" angetan, fahren die Schüler mit ihren Fingern über das Touchscreen, sodass es auf der Wand nur so blinkt und hupt. "Ich könnte mir vorstellen, später einmal im Autoverkauf zu arbeiten", sagt der 15-jährige Yannick. Und damit die Schüler auch für diese Aufgabe gerüstet sind, gibt’s ein paar Räume weiter einen Workshop.

"Wir simulieren hier einen kaufmännischen Arbeitstag", sagt Tobias Heits vom Bereich Dienstleistung und Service. Unter anderem müssen die Jungen und Mädchen dort auch telefonieren. Aus einem anderen Raum ruft ein Mitarbeiter an, der vorgibt, eine Probefahrt machen zu wollen. "Dadurch lernen die Schüler wichtige Gesprächsregeln", sagt der ehemalige Lehrling Min-Hwa Ho.