Hammfeld: CDU lehnt Baumarkt-Bau ab
Möbelhausinvestor Kurt Krieger wird stattdessen in der Landeshauptstadt investieren.
Neuss. Die Tage, in denen der Möbelhausinvestor Kurt Krieger wenig lobende Worte für die Stadt Düsseldorf fand, dürften Vergangenheit sein. Denn nach zunächst erfolglosen Bemühungen soll der Berliner Projektentwickler nun doch ein neues Höffner-Möbelhaus im Düsseldorfer Norden bauen dürfen — und einen Sconto-Möbeldiscount sowie ein Haus für Designermöbel (Kriegerhome) gleich noch dazu. Das Thema beschäftigte kürzlich den Planungsausschuss der Landeshauptstadt. Und Planungsdezernent Christoph Hölters nimmt zur Kenntnis, wie er sagt, dass bei den Nachbarn neben diesen Möbelhäusern auch der Bau eines Bauhaus-Baumarktes planerisch gewünscht und als sinnvoll erachtet wird.
Im Neusser Hammfeld wird es ein solches Nebeneinander nicht geben. Der Baumarkt, der nach Darstellung von Edda Metz, der Geschäftsführerin der „Krieger Grundstücks GmbH“, gemeinsam mit einem Sconto-Haus immer die Basis bildet, auf der sich der angebotene Quadratmeterpreis von 150 Euro für die zehn Hektar große Fläche rechnete, wird von der CDU abgelehnt.
„Wir möchten das nicht“, sagt die Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann knapp, nachdem sich die Fraktion in einer Sondersitzung darauf festgelegt hat, an den bestehenden Beschlüssen festzuhalten. Das heißt: Zu dem von SPD, FDP und Linken befürworteten Verkauf aller Restflächen im Hammfeld II, über den der Rat im Juli nicht diskutieren wollte, wird es nicht kommen. Inhaltlich geht die Koalition von CDU und Grünen damit auch hinter den Mehrheits-Beschluss eines Beirates zurück, in dem mit dem Investor Krieger die weitere Entwicklung im Hammfeld II beraten werden sollte. Krieger besitzt einen Ende 2018 auslaufenden Optionsvertrag mit der Stadt für diese Flächen.
Der FDP-Vorsitzende Manfred Bodewig wirft vor allem der CDU angesichts dieser Positionierung eine „nicht nachvollziehbare Betonhaltung vor“. In der Ratssitzung am 23. September, wenn das Thema Hammfeld II erneut aufgerufen ist, müsse die größte Fraktion im Rat Farbe bekennen, ob sie als planungspolitische Größe noch eine Rolle spielen wolle.
Für Koenemann bleibt die Ansiedlung eines Gewerbeparks für Medizin- und Biotechnologie eine Option für das Hammfeld. Im Wirtschafts- und Liegenschaftsausschuss kommende Woche soll die Verwaltung über den Sachstand der Verhandlungen berichten, die mit dem Ideengeber geführt werden sollten. Dieser sehe Neuss nicht in dem aktuellen Konzept, schreibt Frank Wolters vom Amt für Wirtschaftsförderung, da aus seiner Sicht kein den Anforderungen entsprechendes Grundstück angeboten werden kann. Auch kämen bestehende Gebäude wie leere Bürohäuser im Hammfeld I nicht in Betracht. Der Ideengeber, der mit seinem Konzept in Kaarst landen möchte, will die Entscheidungen dort erst abwarten.
Für Arno Jansen (SPD) ist damit klar: „Die unterschwellige Behauptung, man hätte den Ideengeber in Neuss abtropfen lassen“, ist unzutreffend. Für ihn ist das Thema Medizinpark vom Tisch.