Hammfeld II: Koalition verfolgt klare Ziele

Auf großflächigen Einzelhandel soll verzichtet werden.

Foto: Woitschützke

Neuss. Sie gehen aufmerksam miteinander um, das vertraute „Du“ inklusive. Die CDU-Helga (Koenemann) und der grüne Michael (Klinkicht) wollen den Spaltpilz schon im Keim ersticken, denn die schwarz-grüne Rathauskoalition agiere sehr erfolgreich und habe sich bis zum Ende der Wahlperiode 2020 noch viel vorgenommen. „Wir arbeiten Punkt für Punkt ab, was wir im Koalitionsvertrag vor zwei Jahren vereinbart haben“, sagen die Vorsitzenden von CDU und Grünen im Stadtrat. Wer hoffe, das erste Neusser Bündnis der beiden Parteien werde vorzeitig zerbrechen, werde enttäuscht. Zwar gebe es in dem einen oder anderen Thema unterschiedliche Auffassungen, aber das sei „normal“. Wichtig sei nur der Wille zur Einigung.

Als Beispiel nennen Koenemann und Klinkicht die Entwicklung des Hammfeld II. Es sei beschlossene Sache, dass dort Investor Kurt Krieger nach seinem Höffner-Möbelhaus nun auch mit Sconto eine Filiale seiner preiswerten Linie bauen darf — nicht gerade eine Lieblingslösung der Bündnisgrünen. „Aber wir akzeptieren den Kompromiss, den auch Kurt Krieger mitträgt“, sagt Klinkicht. Der sei ebenso wie Koalitionspartner CDU bereit, auf weiteren großflächigen Einzelhandel im Hammfeld II zu verzichten. Vielmehr sei es Ziel, innovative Unternehmen anzusiedeln, die mit moderner Technologie viele zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen. „Das ist genau der richtige Weg“, bestätigt Helga Koenemann. „Da bringt uns auch die jüngste Idee von einem Mega-Fahrrad-Center nicht auseinander.“

Diesen Vorstellungen vom „innovativen Gewerbe“ entsprechen die Pläne für einen großen Medizin-Park, dessen Initiatoren sich aktuell für einen Standort in Kaarst interessieren. Eben dieses Konzept nach Vorbild eines solchen Clusters im belgischen Leuwen habe seine Fraktion, so Klinkicht, Ende vergangenen Jahres für das Hammfeld II vorgeschlagen. Koenemann kündigt an, die schwarz-grüne Rathauskoalition werde nicht tatenlos zusehen, sondern noch einmal in Sachen Medizin-Park nachhaken: „Die Stadt Neuss muss an einer solchen Ansiedlung großes Interesse haben.“