Rhein-Kreis Neuss. 800 Zuschauer fasst die Waldsporthalle in Korschenbroich. Zum Derby der 2. Handball-Bundesliga-Süd Freitagabend zwischen dem TV Korschenbroich und dem Spitzenreiter und Lokalrivalen TSV Bayer Dormagen wird die Halle aus allen Näthen platzen. "Wir hätten gut und gerne allein mehr als 2 000 Sitzplatzkarten verkaufen können", sagt Jupp Grimm, leider gäbe es aber nur 450 Sitzplätze, fügt der TVK-Manager an. Die sind allerdings schon seit Wochen vergriffen und auch die restlichen Stehplatzkarten waren an den Vorverkauftsstellen so gut wie vergriffen. "Wir rechnen damit, dass es an der Abendkasse keine Karten mehr geben wird", so Grimm. Angesichts des großen Besucherandranges bittet der TVK insbesondere alle Korschenbroicher Fans, "doch bitte mit dem Rad anzureisen, weil es vor der Halle nur wenige Parkplätze gibt. Wir wollen gern ein Verkehrschaos vermeiden", erklärt Grimm die Beweggründe für die ungewöhnliche Bitte. Und die Pokalergebnisse von Dienstagabend haben das Handball-Fieber im Kreis eher noch mehr angestachelt. Während dem Aufsteiger aus Korschenbroich dort ein Sensation-Erfolg über den Erstligisten aus Melsungen (35:34 nach Verlängerung) gelang, kassierte der TSV Bayer in Eisenach eine knappe Niederlage (31:32). "Wir haben das Pokal-Aus nicht allzu tragisch genommen. Immerhin mussten wir fünf Stammkräfte ersetzen und haben uns dennoch teuer verkauft. Ich hoffe gegen Korschenbroich wieder auf vier der fünf zurückgreifen zu können", erklärte sich TSV-Trainer Kai Wandschneider vor der brisanten Partie. Kjell Landsberg wird den Dormagener auf jeden Fall fehlen: Der Kreisläufer wurde bereits am Mittwochabend in Köln am Kreuzband operiert. Seinen Part übernimmt Ingo Meckes. Wandschneider hofft hingegen auf die in Eisenach abwesenden Jojo Kurth, Joey Duin, Peter Sieberger und Michiel Lochtenbergh wieder zurückgreifen zu können. Wandschneiders Korschenbroicher Kolleger Olag Mast hatt hingegen unter der verbleibenden Woche die Aufgabe seine Mannschaft von dem Pokal-Hoch wieder runterzuholen. "Das war allerdings kein großes Problem", so Mast. Seine Mannschaft wisse genau, wer am Freitagabend der Favorit sei. "Doch wir gehen mit gewachsenem und gesundem Selbstvertrauen in die Partie. Gegen Melsungen hat man gesehen, was im Handball alles möglich ist. Warum nicht auch gegen Dormagen?" Mast kann dabei auf Dauer-Urlauber Jens Warncke, der von seiner Weltreise zurückgekehrt ist und seit wenigen Tagen wieder mit der Mannschaft trainiert, sowie Lukas Esser, der seine Abitur-Abschlussfahrt abgeschlossen hat, zurückgreifen. Erstmals ist damit der Korschenbroicher Kader vor einer Zweitliga-Partie komplett. Live-Übertragung Aufgrund der begrenzten Kapazität der Korschenbroicher Waldsporthalle ist es vielen Fans nicht möglich, live beim Derby vor Ort dabei zu sein. Deshalb hat sich die Skihalle Neuss - Partner des TVK - getreu ihrem Motto "Wir fördern coolen Sport" bereit erklärt,die Sendezeit ihrer wöchentlichen Apres Ski-Party beim Lokalradio News 89.4 zur Verfügung zu stellen, damit erstmals in der Geschichte des Korschenbroicher Handballs eine Partie direkt im Radio übertragen werden kann. Von 19 bis 22 Uhr können alle, die kein Ticket mehr bekommen haben, also trotzdem "live" dabei sein.