Kaarst: Erziehung - Erste private Kita startbereit

In der „Mäusebande“ kümmern sich Experten für Sprache und Kunst um Kinder.

Kaarst. Bis die Mäusebande ihre Türen öffnet, dauert es noch etwas. Doch bevor die erste private Kindertagesstätte in Kaarst am 2. Januar 2008 zum ersten Mal in den ehemaligen Räumen des Roncalli-Kindergartens an der Alten Heerstraße Dienst tut, führten Geschäftsführerin Angelika Tomm und die Leiterin Andrea Kilian schon einmal Interessenten durch die renovierte Einrichtung.

Mit der "Grünen Gruppe" ist ein Musterraum eingerichtet. Der Teppich in der Mitte ist der Treffpunkt für die Morgenrunde, danach dürfen die Mäuse ausschwirren. Entweder spielen sie in der Puppenecke oder lassen mit Pinsel und Farbe am Kreativtisch ihrer Fantasie freien Lauf. In der Kuschelecke soll nicht nur gefaulenzt werden, hier steht auch ein Regal mit Büchern. Die Literatur ist teilweise auf Englisch, denn Angelika Tomm möchte die Kinder schon frühzeitig mit einer ersten Fremdsprache vertraut machen. Dafür stellt sie einen "native speaker", eine englischsprachige Fachkraft, ein.

Das Team der Kaarster Mäusebande wird ein Mix aus Spezialisten. Jeder Erzieher kann seine besonderen Fähigkeiten im musischen oder künstlerischen Bereich im Konzept der Kindertagesstätte einbringen. Ebenso werden ein Motopäde und eine Kinderkrankenschwester beschäftigt. Erwartet wird auch Besuch von außen. Montags kommt ein Friseur vorbei und schneidet den Kindern die Haare.

Die Idee für die private Unterbringung hatte Betriebswirtin Angelika Tomm. "Manchmal habe ich um 18 Uhr noch ein Meeting, aber die meisten Einrichtungen schließen um 17 Uhr, freitags sogar schon um 13 Uhr", weiß sie. Für eine Betreuung ihrer dreijährigen Tochter Alicia ungünstig.

Deshalb entschloss sie sich, eine eigene Einrichtung als Geschäftsidee umzusetzen. In erster Linie möchte Angelika Tomm Eltern ansprechen, die sich in der gleichen Situation befinden.

Dazu möchte sie aber auch noch Unternehmen mit ins Boot holen. "Ich empfehle den Firmen, sich zur Hälfte an den Kosten zu beteiligen", sagt sie. Schließlich bringe es auch ihnen etwas, wenn sich die Fehlzeiten von Mitarbeitern verminderten.

Um Berufstätigen gerecht zu werden, wird die Kaarster Mäusebande wochentags von 7.30 bis 19.30 Uhr geöffnet haben. In den Schulferien bleibt sie geöffnet, und die Samstagsbetreuung könnte eine weitere Option für die Zukunft sein. "Ich kann mir auch einen Hol- und Bringservice vorstellen, um die Eltern noch mehr zu entlasten", so die geschäftstüchtige Frau. Als privater Träger ist die Mäusebande nicht ortsgebunden, könnte auch die Kinder von Pendlern, die nur in Kaarst arbeiten, aufnehmen.

In vier Gruppen werden ab Januar bis zu 60 Kinder betreut werden.