<span style="font-weight: bold;">Vorst. Vor fast genau zehn Jahren, am 15. September 1997, wurde der Bebauungsplan für die Ortsmitte Vorst vom Stadtrat abgesegnet. Nach einer ausgedehnten Meinungs- und Investorenfindung stellte die Verwaltungsspitze den Bürgern nun im gut besuchten Vorster Pfarrzentrum den Entwurf für einen Wohn- und Geschäftskomplex am St.-Eustachius-Platz vor. Investor ist die Langen Projektentwicklung aus Mönchengladbach. Architekt Holger Hartmann präsentierte einen Baukörper, der zwischen Parkplatz und Sparkassengebäude entstehen soll.
Im Erdgeschoss sind Ladenlokale sowie die Fläche für einen Supermarkt vorgesehen. Zur Frontseite entstehen zweigeschossige Stadthäuser, zur Rückseite auf dem Dach des Lebensmittelmarkts Privatgärten. Durch offen gestaltete Rundecken wirkt der Baukörper als aufgelockerte Einheit. Die Fassade im Erdgeschoss erhält an allen Seiten einen massiven Klinkerbau, darüber wird sie mit hellem Putz versehen.
Nach anfänglicher Zurückhaltung fanden die Zuhörer einige Kritikpunkte an der Planung. Direkt betroffene Anwohner der Häuser Antoniusstraße 5 und 7 befürchteten durch den dreigeschossigen Bau den Verlust der Sonnenstunden auf ihrer Terrasse. Holger Hartmann argumentierte, der Abstand von rund 28 Metern zur knapp zwölf Meter hohen Fassade werfe bis zu den benachbarten Häusern keinen Schatten mehr.
Weiterhin wurde die Zahl der vorgesehenen zehn Stellplätze an der Martin-Luther-Straße beklagt. Diese seien zwar nur für die Hälfte der zwölf Stadthäuser vorgesehen, da an der Wattmannstraße weitere Plätze reserviert seien, würden aber trotzdem nicht ausreichen. Die Zweit- und Drittautos würden dann vor den Gärten der Anwohner parken.
Für den Gebäudekomplex muss der Bebauungsplan geändert werden. Heinz Gartmann kündigte in der Versammlung eine rechtliche Prüfung an, ob die zwölf Meter Wandhöhe genehmigt werden dürfen.
Gleiches gelte für die Erschließung der zehn Stellplätze. Ein weiterer Bürger regte an, "auf die beiden Stadthäuser zur Martin-Luther-Straße hin zu verzichten, dann wird es auch keinen Ärger mit den Anwohnern geben".
Für das Wohn- und Geschäftszentrum ist auch ein zweiter Abschnitt vom Architekten geplant. Wenn die Sparkasse in den neuen Komplex umzieht, werde dieser erweitert. Zudem ist nördlich des Parkplatzes ein weiterer Baukörper für Gastronomie vorgesehen. Ein Interessent sei aber noch nicht gefunden.
Der Baubeginn des Wohn- und Geschäftszentrum ist für März 2008 geplant, die Fertigstellung für November 2008 vorgesehen.
Die Gestaltung und Sanierung des Parkplatzes steht nicht in direktem Zusammenhang und ist eine separate politische Entscheidung.