Neuss: Schießerei Rheinpark-Center - Mordkommission „Milano“ ermittelt

Sechs Chinesen nicht verdächtig. „Keine Mafia.“

Neuss. Jetzt gibt es eine Mordkommission. "Milano" heißt sie; so wie das Textil-Haus im Rheinpark-Center, an dem am Dienstag zur Mittagszeit Schüsse fielen. Die Fahnder aus Düsseldorf haben die Ermittlungen übernommen.

Mittwochabend wies der Düsseldorfer Staatsanwalt Andreas Stüwe Vermutungen, die Tat stehe in Verbindung mit der China-Mafia, vorerst zurück. "Derzeit gibt es keine Hinweise auf mafiöse Strukturen." Dass die Tat aber womöglich auf kleinere Banden der Organisierten Kriminalität zurückzuführen sein könnte, schloss er nicht aus: "Wir ermitteln in alle Richtungen und haben einige Ermittlungsansätze."

Allerdings: Die vier Chinesen, die eine halbe Stunde nach der Tat nahe der Stadtgrenze zu Düsseldorf festgenommen worden waren, stehen seit Mittwoch Abend nicht mehr unter Tatverdacht. Beteiligt gewesen sein könnten sie trotzdem: Dem Vernehmen nach sollten sie vielleicht Opfer der Schießerei werden. Womöglich auf ihrer Flucht vor den Schützen waren die Chinesen dann der Polizei aufgefallen, weil sie in einem in Italien zugelassenen VW Passat am Handweiser unterwegs waren.

Gegen zwei der 18, 24, 27 und 31 Jahre alten und nicht in Deutschland gemeldeten Männer wird weiterhin ermittelt - wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Ausländergesetz. Auch zwei 24-jährige Chinesen, die in Tatortnähe in einem Parkhaus festgenommen worden waren, sind ins Visier der Ausländerbehörde geraten. In Bezug auf die Schüsse jedoch gelten auch sie inzwischen als nicht mehr tatverdächtig.