Handball: Letzter Spieltag für die Kreisvereine

Am Wochenende setzen der TSV Bayer Dormagen, der TV Korschenbroich und der Neusser HV den Schlusspunkt unter eine tolle Saison.

Foto: Wentz

Rhein-Kreis Neuss. Die Handballsaison wird vielen Fans im Kreis Neuss in positiver Erinnerung bleiben. Denn die Spitzenvereine aus der Region mischten die 3. Liga West kräftig auf: Der TSV Bayer Dormagen feierte im zweiten Jahr den zweiten Meistertitel, überholte im Saisonverlauf den großen Konkurrenten aus Ferndorf und hielt ihn in einem spannenden Saisonfinale auf Distanz. Der TV Korschenbroich etablierte sich als Tabellenvierter als eine der herausragenden Kräfte der Liga, und Neuling Neusser HV schaffte mit einer Kraftanstrengung den angepeilten Klassenverbleib.

So sieht man auch vor dem letzten Spieltag der Saison am Wochenende nur in zufriedene Gesichter bei den Kreisvereinen, denen aber allesamt klar wird, „dass es nach solch einer überragenden Saison schwer wird, in der kommenden die gestiegenen Ansprüche im Umfeld zu befriedigen. Wir sind ja die letzten beiden Jahre vom Erfolg verwöhnt gewesen, das wird in der höheren Liga sicherlich nicht so weitergehen“, sagt Dormagens Trainer Jörg Bohrmann.

Auch Ronny Rogwaska, Trainer des TV Korschenbroich, weiß um die Schwierigkeiten der nächsten Saison: „Ich will eigentlich noch gar nicht soweit nach vorne schauen, denn die aktuelle Spielzeit ist ja noch gar nicht beendet. Aber wir werden einige Leistungsträger, die uns verlassen, ersetzen müssen. Es folgt also ein gewisser Umbau und da wird man schauen müssen, wie wir den verkraften.“

Das gilt auch für den Neusser HV, bei dem die Veränderungen jedoch nicht nur den Kader betreffen werden. Bei dem Team von René Witte wiegen die Abgänge besonders schwer, „denn leider verlassen uns zahlreiche Spieler, die die Geschichte des NHV in den letzten Jahren erfolgreich mitgestaltet haben. Das ist dann auch ein emotionaler Faktor“, so der NHV-Trainer.

An erster Stelle steht dabei Max Wilms, der seit der Gründung und trotz zahlreicher Angebote seinem Verein immer treu geblieben ist. Neben Wilms werden auch Andreas Mailänder, Jens Todtenhöfer, Nico Nothen, Max Jäger (TSV Bayer Dormagen) und Lukas Schlösser den Verein verlassen. Zusammen haben sie nach dem Abstieg des NHV in die Verbandsliga den Wiederaufstieg in die Oberliga geschafft und im letzten Jahr mit dem Aufstieg in Liga 3 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert. Auch Jan Kerssenfischer wird die Neusser nach einem Jahr wieder verlassen.

Neben den Abgängen im Spielerkader wird es auch im Trainerteam einige Veränderungen geben: Mit Christian Berlt und Andreas van Leuck wird der NHV seine langjährigen Co- und Torwart-Trainer verlieren. Für Witte gilt aber trotz des Umbaus des Teams: „Unsere Ansprüche sind gestiegen. Wir wollen in der kommenden Saison nichts mit dem Abstiegskampf mehr zu tun haben.“

Alle drei Trainer wollen die Saison jedenfalls vernünftig zu Ende spielen. Rogawska, der mit seiner Mannschaft am Freitag Abend bei Eintracht Hagen gastiert, will diese Partie nicht einfach abschenken. „Das ist eine Einstellungsfrage“, so der Däne. René Witte hofft, „dass wir gegen die Löwen Duisburg noch einmal die Spannung aufbringen können. Immerhin ist es das erste Spiel seit Monaten, in das wir ohne Druck gehen können“. Und Jörg Bohrmann erklärt: „Wir kommen nach Aurich als Meister und wollen uns dort auch so präsentieren.“