Handel in Kaarst: „Ein Center gehört in die Mitte“
Wie kann sich Kaarst inmitten der Großstädte und deren Einkaufszentren behaupten? Die ISG hatte zu der Frage Experten eingeladen.
<strong>Kaarst. In Neuss und Mönchengladbach entstehen neue, große Einkaufszentren. "Steckt der Kaarster Einzelhandel in der Klemme?", formulierte Rainer Hartmann, Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Kaarst-Mitte die Fragestellung der Informationsveranstaltung im Bürgersaal. Schließlich befände sich Kaarst genau zwischen den beiden Städte. Daher befürchten die örtlichen Einzelhändler, dass Kunden abwandern.
Die Kaarster Verkehrsanbindung bietet Vor-, aber auch Nachteile
Eingeladen waren Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands NRW, Anja Geer von der IHK Mittlerer Niederrhein und Georg Dalchow, Geschäftsführer des Bergischen Einzelhandel- und Dienstleisterverbands. Und das Trio entwarf keine gutes Zukunftsszenario. "Trotz stagnierender Umsätze verzeichnen wir eine Ausweitung der Verkaufsflächen um 25 Prozent", sagte Achten. Es bestehe der Druck, auf jeder Brachfläche Einzelhandel anzusiedeln.Anja Geer verwies auf die Verkehrsanbindung, die zwar sehr gut sei, aber auch gleichzeitig zum Nachteil werde. "Kunden sind schnell in Kaarst, aber genauso schnell wieder weg oder sie fahren zum nächsten Einkaufszentrum durch, ohne einen Stopp in der Innenstadt einzulegen", so Geer. Beim dortigen Besuch würden gleichzeitig die kleineren Mitnahmeeinkäufe erledigt, wofür bisher die Stadtmitte dient.
Der Abend sollte die Einzelhändler motivieren und Mut machen. Fazit: Nicht über einen Preiskampf können sich die Kaarster Händler behaupten, sondern durch Service- und Beratungsleistungen, die in einem attraktiven Umfeld mit einem ausgewogenen Branchenmix angeboten werden.