Herpel erklärt seine Arbeitsweise

Der Pulheimer wird neuer Beigeordneter in Grevenbroich. Konkrete Projekte hat er noch nicht im Auge.

Grevenbroich. „Ich habe mich sehr über die Entscheidung des Rates gefreut, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Das ist eine spannende neue Aufgabe!“ Das sagt Florian Herpel am Tag nach seiner Wahl zum neuen Beigeordneten der Stadt Grevenbroich. In der Ratssitzung am Donnerstag hatte eine breite Mehrheit für den 1969 geborenen Juristen gestimmt, der momentan noch Beigeordneter in Pulheim ist. „Es ist reizvoll, nach 15 Jahren eine neue Aufgabe zu übernehmen“, erklärt Herpel. An Grevenbroich findet er die Fragen spannend, die sich im Bereich der Stadtentwicklung stellen, und auch den industriellen Wandel unter dem Stichwort Energie: „Da möchte ich meinen Beitrag leisten“, betont er.

Angesprochen auf die schlechte finanzielle Situation der Stadt sagt der künftige Beigeordnete: „Generell ist die finanzielle Ausgangslage in den Kommunen schlecht“, dies sei auch anderenorts so. Seine Devise sei es, Prioritäten zu setzen. Nach seiner Ansicht sollte die Verwaltung gemeinsam mit dem Rat die Mittel zielgerichtet so einsetzen, dass die Bürger den größtmöglichen Nutzen davon haben.

Generell, so erklärt Herpel seine Grundarbeitseinstellung, fände er es immer wichtig, alle von einem Thema Berührten einzubeziehen. Er plädiert dafür, immer ehrlich mit der Sach- und Ausgangslage umzugehen und zu schauen, welcher Spielraum da sei.

In Grevenbroich kenne er noch nicht alle Ortsteile, doch er habe die Stadt schon lange im Blick. Ausgangspunkt sei die Landesgartenschau gewesen. Auch später, so berichtet der verheiratete Vater von drei Kindern, habe er mit der Familie immer mal wieder Grevenbroich besucht.

Florian Herpel, Beigeordneter

Konkrete Projekte hat Herpel noch nicht im Auge: „Ich möchte für mich die ersten 100 Tage in Anspruch nehmen, um mich vertraut zu machen“, kündigt er an. So habe er sich beispielsweise in den Grundzügen schon mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) befasst, aber noch nicht detailliert. Auch zu Themenfeldern wie dem Leerstand in der Fußgängerzone wolle und könne er nicht „Lösungen aus dem Hut zaubern“. In Pulheim ist Herpel zuständig für die Bereiche Schule, Kultur, Sport, Öffentliche Ordnung, Soziales und Jugend, in Grevenbroich soll er für die Bereiche Stadtplanung, Bauordnung, Bauen, Garten, Umwelt sowie den Rechtsbereich verantwortlich sein.

Berührungspunkte zwischen den beiden Feldern sieht Herpel etwa darin, dass er sich auch bisher mit dem Bau, etwa neuer Kitas, befasst hat. Zu einer möglichen Neuordnung der Dezernate sagt der Pulheimer: „Ich habe mich auf die ausgeschriebene Stelle beworben im Wissen, dass Herr Heesch hier den Kompetenzbereich hat, den ich in Pulheim habe.

Ich will niemandem etwas wegnehmen oder Kompetenzen streitig machen. Ich weiß, welche Aufgaben auf mich zukommen.“ Auf die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Klaus Krützen freut er sich. „Klaus Krützen ist sehr offen und hat eine klare Haltung. Das ist eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit.“ Auch Krützen freut sich: „Er hat Erfahrung, ist ein Verwaltungsfachmann und hatte die besten Referenzen.“ Der Rat habe eine gute Wahl getroffen.