Hoppeditz ist jeck op Kaarst

Mit Tanzgarde und Schunkelliedern wurde um punkt 11.11 Uhr die Session eröffnet.

Kaarst. Der Hoppeditz ist erwacht: Im blausilbernen Paillettenanzug mit passender Narrenkappe eröffnet er am Donnerstag pünktlich um 11.11 Uhr die fünfte Jahreszeit in der Rathausgalerie. Bürgermeister Franz-Josef Moormann begrüßt die Karnevalsvereine und Bürger. Mit einem kräftigen Helau wecken alle gemeinsam Hoppeditz Manfred Brendel aus seinem langen Schlaf.

Der sei allerdings nicht ruhig verlaufen, wie der Hoppeditz bekümmert verkündet. "Die Politik in Berlin hat mich gestört." Er kritisiert die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, und dass Hartz IV-Empfänger alle verdächtigt würden, ihr Geld nur für Alkohol und Zigaretten auszugeben. "Böse ist, wer Böses denkt, aber wenn das Geld, mit dem wir die Energieriesen subventionieren, an die Kinder und Schüler gehen würde, würden alle gleich aufwachsen", sagt er.

Griesgrämig wolle er aber nicht werden. Das hat die gute Stimmung im Saal auch nicht zugelassen. Das Publikum singt die Karnevalslieder lautstark mit und schunkelt auf den Bänken und an den Stehtischen. "Jeck op Kaarst" lautet das diesjährige Sessionsmotto. Prinz Marc I. und MartinaI. sind auch im Rathaus, obwohl die beiden erst am Samstag proklamiert werden. "Es ist bestimmt nicht verboten, klatscht für Martina kräftig in die Pfoten", ruft der Hoppeditz fröhlich.

Er lobt die Stadt dafür, dass sie wieder ein Prinzenpaar gestellt hat. Auch wenn der Bürgermeister beim Thema Nordkanal nicht so gut weg kommt, reimt der Hoppeditz seinen Zuspruch für den Einsatz von Security-Mitarbeitern. "Der Bürger wird geschützt vor dem Würger", dichtet er. Die Stadt und der Bürgermeister könnten allerdings auch noch mehr für die Jugendlichen tun. "Der Hoppeditz hat wieder kräftig ausgeteilt", gibt der Bürgermeister zu, nimmt die Schelte aber gelassen.

Die Tanzgarden haben ihren ersten Auftritt der Session, der mit viel Applaus belohnt wird.