Hydro sucht dringend Feuerwehrleute

Weil dort Personalmangel herrscht, rückt die Grevenbroicher Feuerwehr derzeit vermehrt zum Werk aus.

Foto: S. Büntig

Grevenbroich. Seit einigen Wochen fahren Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Grevenbroich vermehrt ins Hydro-Werk an der Aluminiumstraße im Industriegebiet-Ost. Der Grund: Die Firma sucht dringend neue Werkfeuerwehrleute und ist zur Zeit auf die Unterstützung der Kameraden aus Grevenbroich angewiesen. Neun neue Feuerwehrmänner befinden sich bei der Hydro in Ausbildung. Drei machen im Frühjahr ihre Abschlussprüfung. Doch auch weitere ausgebildete Feuerwehrmänner werden gerne genommen.

„Wir suchen händeringend neue Kräfte“, sagt Hydro-Pressesprecher Michael Peter Steffen. Seit rund zwei Monaten müssen die Werk-Florianer im Einsatzfall immer häufiger auf die Kameraden aus Grevenbroich zurückgreifen. „Uns fehlen zur Zeit einfach die Leute“, sagt Steffen.

Michael Peter Steffen, Sprecher

Schon vor drei Jahren erkannte man bei Hydro das Personalproblem. Drei Jahrgänge mit jeweils drei Feuerwehr-Azubis wurden ins Leben gerufen. „Doch dass sich die Personalsituation so zuspitzt, war nicht abzusehen“, so Steffen.

Mit einigen Änderungen sollen jetzt die eigenen Feuerwehrleute gehalten und ausgebildete Kräfte von außen gelockt werden. „Wir arbeiten an attraktiven Lösungen für die Feuerwehrleute“, sagt Steffen. So werde aktuell auch an einem Schichtsystem gefeilt. Ausgebildete Feuerwehrleute können sich laut Steffen über das Hydro-Karriereportal bewerben. „Natürlich durchlaufen die Bewerber das normale Bewerbungsverfahren — wir freuen uns aber über jeden Bewerber und setzen auch auf eine gute Mischung aus Jung und Alt.“

Die Hintergründe der aktuellen Einsatzlage erklärt Dorothee Gindrig von der Pressestelle der Bezirksregierung Düsseldorf. „Ein Unternehmen muss nicht zwingend eine Werkfeuerwehr stellen. Für die Betriebe auf dem Gebiet der einzelnen Städte sind grundsätzlich immer die kommunalen Feuerwehren zuständig, außer diese stellen in Absprache mit uns und der zuständigen Feuerwehr einen Antrag, dass sie ein Teil der Feuerwehraufgaben selbst übernehmen.“

Dies hat die Werkfeuerwehr Hydro vor einigen Jahren getan und diesen Antrag nun aufgrund der Personalsituation temporär zurückgezogen. Zusammen mit der Bezirksregierung hat das Unternehmen aber einen Zeitplan entwickelt, in der das Unternehmen wieder eigenständig die Aufgaben der Feuerwehr übernehmen will. Bis dahin unterstützt die Feuerwehr Grevenbroich in vollem Umfang. „So wie bei vielen kleineren Unternehmen im Stadtgebiet auch“, sagt Gindrig. „Zurzeit kommt es eben bei Hydro zu einer kleinen Häufung. Diese schnell wieder zu beheben liegt auch im Interesse der Unternehmen. Die eigenen Leute sind schließlich viel schneller vor Ort. So können Produktionsausfälle vermieden werden. Übrigens einer der Gründe, überhaupt eine Werkfeuerwehr ins Leben zu rufen“, erklärt Gindrig. Dies sieht auch Hydro-Sprecher Peter Michael Steffen so. „Wir wollen zeitnah wieder eine funktionierende Werkfeuerwehr haben. Auch wenn wir wissen, dass wir immer auf die Unterstützung der Kollegen aus Grevenbroich bauen können“, betonte er.