Investor will Privatschule ISR retten

Nach dem Insolvenzantrag will Peter Soliman mehrere Millionen Euro investieren.

Neuss. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Internationale Schule am Rhein die beste Schule in der Region ist und dass sie bestehen bleibt.“ Mit diesen Worten hat am Donnerstag der Geschäftsmann Peter Soliman, der Ende 2012 in Meerbusch mit dem Kauf eines großen Wohn- und Geschäftshauses Aufsehen erregte, bekanntgegeben, dass er mehrere Millionen Euro in die Privatschule investieren will.

Vor zwei Wochen hatte die Schule den Insolvenzantrag gestellt. Grund dafür waren die Anmeldezahlen, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Durch die jetzige Situation rechnet die Geschäftsführung zudem mit noch weniger Schülern für das kommende Schuljahr.

Schaffen es die Verantwortlichen, die Schule bis zum Sommer aus einer möglichen Insolvenz zu holen, will Soliman ab August den Rahmen für eine gesunde finanzielle Basis und eine langfristigen Rentabilität schaffen. Und das soll nicht vorübergehend geschehen, sondern „mit der Perspektive bis zum Ende meines Schaffens“, sagt der Vater von vier Kindern.

In den kommenden Tagen will der 51-Jährige einen Businessplan erstellen. „Es ist angedacht, eine längerfristige Lösung zu finden. Die Schule soll in Eigenregie bestehen können.“ Es sei nicht ausgeschlossen, das Gebäude von der Stadt zu kaufen. „Das wird zwar einige Verhandlungen bedeuten, aber wir wollen versuchen, die Schule auch finanziell selbstständig zu machen.“ Noch sind zwar keine schriftlichen Vereinbarungen getroffen, „aber ich habe mein ’Commitment’ gemacht“, sagt Soliman.

Der in New York geborene und aufgewachsene Unternehmer hat Erfahrungen, Turnarounds zu schaffen. 2005 übernahm er das Flottenmanagement-Unternehmen Fleet Logistics, das unter seiner Leitung von 20 000 auf 100 000 Autos mit Büros in 15 europäischen Ländern wuchs, wie er am Donnerstag auf einer Pressekonferenz der Elternvertreter in der ISR erläuterte.

Um den Schulbetrieb ISR zunächst bis zum Sommer aufrechtzuerhalten, „müssen einige Kompromisse gemacht werden“, sagt Geschäftsführer Thomas Uhling. Pro Kind haben die Eltern, die einen monatlichen Beitrag von etwa 1200 Euro zahlen, einmalig 1800 Euro aufzubringen. Sabis, der Schulpartner im akademischen Bereich, habe zudem etwas über eine Million Euro verpflichtend zugesagt.

Alexander Granderath, der stellvertretende Vorsitzende der Elternvertretung „Parent Network“, hat außerdem die Genossenschaft „Eltern und Freunde der Internationalen Schule“ gegründet. „Wir haben bereits 70 bis 80 Zusagen von Eltern und Unternehmen, die sich sozial und wirtschaftlich an der Schule beteiligen wollen“, sagt er.