Restaurant in Neuss Wirtsleute in Rente — „La Medusa“ ist zu haben

Neuss · Die Eigentümer des Restaurants sind bereits auf Nachfolger-Suche.

Das Restaurant „La Medusa“ an der Rheinstraße war bekannt für seine italienischen Spezialitäten.

Foto: Simon Janßen

(jasi) Wer noch nichts von den jüngsten Entwicklungen mitbekommen hat und telefonisch einen Tisch im „La Medusa“ bestellen möchte, der bekommt eine Bandansage der besonderen Art. Statt eines Verweises auf Öffnungszeiten und die Homepage des Restaurants – wie sonst bei Anrufbeantwortern üblich – ist eine kleine Abschiedsrede zu hören. „Nach über 40 Jahren gehen wir in unseren wohlverdienten Ruhestand, wir bedanken uns bei Ihnen für die langjährige Treue, die Sie uns entgegengebracht haben“, sagt die Frau am anderen Ende der Leitung und schließt mit den Worten: „Es war uns eine Ehre, Sie mit unseren Kochkünsten zu verwöhnen – bleiben Sie bitte gesund.“

Bei der Frau handelt es sich um Sabine Cimino, die mit ihrem Mann Jahrzehnte lang (mit zehnjähriger Unterbrechung, als das Haus verpachtet wurde) das italienische Restaurant an der Rheinstraße in Neuss führte. Nun galt es, aus gesundheitlichen Gründen, die Reißleine zu ziehen und „arrivederci“ (Italienisch für „Auf Wiedersehen“) zu sagen.

Es gibt 70 Sitzplätze, Terrasse
und Tiefgaragen-Stellplatz

Das eigentlich gut laufende Lokal möchte das Ehepaar jetzt verkaufen. Ein entsprechender Aushang an der Tür weist bereits darauf hin und wirbt mit 70 Sitzplätzen, Sommerterrasse und Tiefgaragen-Stellplatz. Die Nachfolger-Suche, die bereits seit Monaten läuft, erweist sich allerdings als Herausforderung. „Es ist nicht so einfach in der aktuellen Zeit“, sagt Sabine Cimino. So befinde sich die Gastronomie wegen der gestiegenen Kosten in vielen Bereichen – und auch in Anbetracht der immer noch zu spürenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie – weiterhin in einer Art Krisenmodus. Auch wenn die Gäste-Zahlen zuletzt deutlich angestiegen
seien.

Darum schließt das Ehepaar auch eine anderweitige Nutzung des charakteristischen Gebäudes gegenüber dem Gymnasium Marienberg nicht aus. So seien viele verschiedene Formen von Gewerbe dort möglich. Allerdings: „Ich habe bei der Stadt nachgefragt, ob man das Objekt in eine Wohnung umwandelt könnte. Das ist aber leider nicht möglich“, sagt die 65-Jährige.

(jasi)