Jugendfeuerwehrleute zeigen ihr Können

In Büttgen traten 18 Gruppen aus NRW an, um die Leistungsspange zu erlangen.

Foto: ati

Büttgen. Nieselregen. Die Hermann-Dropmann-Bezirkssportanlage erschien alles andere als einladend. Aber die rund 200 jungen Leute, die aus vielen Teilen Nordrhein-Westfalens angereist waren, wirkten ausgeschlafen und motiviert: Die Mitglieder von Jugendfeuerwehren traten in 18 Gruppen an, um die Leistungsspange zu erlangen. Dass es sich dabei um nichts Alltägliches handelte, machten die Gäste deutlich: Das Kaarster Rathaus war mit Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, dem zuständigen Dezernenten Sebastian Semmler und der Geschäftsbereichsleiterin Brigitte Kaulen vertreten, die ihren feuerwehrbegeisterten Enkel Linus mitgebracht hatte. Mitglieder der Kaarster Jugendfeuerwehr beteiligten sich nicht an dem Wettkampf, sondern halfen zum Teil als Organisatoren. Nach 1970 und 2007 war es jetzt das dritte Mal, dass diese Prüfungen in Büttgen durchgeführt wurden.

Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Hans-Peter Hamacher aus Büttgen, hatte seine Leistungsspange vor 50 Jahren erworben. Er machte den jungen Kollegen Mut: „Ihr macht das schon.“ Der Leiter der Kaarster Jugendfeuerwehr, Marco Cardinale, war dann am frühen Nachmittag auch erleichtert: „Keine Gruppe ist durchgefallen.“

Nun ist die Feuerwehr ja keine Spielwiese für Selbstdarsteller, sondern eher etwas für Teamplayer. Diese Teamfähigkeit wurde bei diesen Prüfungen auf die Probe gestellt. Denn nur rund die Hälfte aller Teilnehmer sollte eine Leistungsspange bekommen — das stand von vornherein so fest. Thomas Schnell, Abnahmebeauftragter der Landesjugendfeuerwehr für den Regierungsbezirk Münster, schaute, ob die Leistungen ausreichten. Sie taten es. Achim Stöckmann, früherer Leiter der Kaarster Jugendfeuerwehr, begrüßte die Jugendlichen im Namen des der Landesjugendfeuerwehr.

Im Gespräch erklärte er, wie wichtig Teamwork ist, um die Leistungsspange zu erreichen: „Alle müssen an einem Strick ziehen, die Leistungen der gesamten Gruppe fließen in die Bewertung ein, es kommt also auch auf die an, die wissen, dass sie keine Leistungsspange mit nach Hause nehmen werden.“ Was Stöckmann über die Jahre beobachtet hat: „Die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren waren früher sportlicher.“

Und tatsächlich schien der Staffellauf etliche Teilnehmer schon an ihre Leistungsgrenzen zu bringen. Beim Kugelstoßen musste es eine neunköpfige Gruppe auf insgesamt 55 Meter bringen. Hier hatte man die Anforderungen ein wenig zurückgeschraubt: Die Kugeln sind ein Kilo leichter geworden, die Mädchen bekamen drei, die Jungen vier Kilo schwere Kugeln.

Ein theoretischer Teil mit Feuerwehr- und Allgemeinwissen gehörte ebenso zu den Prüfungen wie ein Löschangriff: Schnell die C-Schläuche ausrollen und verkuppeln, jeder Handgriff musste sitzen. Aber nicht nur der Umgang mit den Schläuchen schlauchte — Stärkung gab es im Verpflegungszelt der Johanniter. Das Deutsche Rote Kreuz war für den Sanitätsdienst zuständig — und musste bei zwei, drei kleineren Verletzungen helfen.