"Nach dem Krieg habe ich am 1. September 1945 als kaufmännischer Angestellter im Stumm-Konzern im Wilhelm-Marx-Haus angefangen. Der Weg von Wevelinghoven nach Düsseldorf war beschwerlich. Für Hin- und Rückfahrt brauchte man gut fünf Stunden", berichtet Meuter. Erst fuhr der Bus zum Rhein. Da die Rheinbrücken zerstört waren, wurde mit einer Fähre übergesetzt. Zu Fuß ging es dann in die Innenstadt.

"Eines Tages sind wir von einer Bekannten angesprochen worden, ob wir nicht die möblierte Dachkammer mieten wollten. Voraussetzung dafür war allerdings, dass wir verheiratet waren, also haben wir geheiratet", schmunzelt Paul Meuter. Und seine Frau lacht und ergänzt: "Unsere Ehe war aber keine Zweckheirat!" Das Ja-Wort gab sich das Paar dann am 1. Juli 1947 im Düsseldorfer Standesamt.

Bis 1951, bis zur Geburt ihres Sohnes Manfred, leitete Liselotte Meuter einen Großbrotvertrieb in Düsseldorf. "Ich bin ein echter Nordrhein-Westfale", sagt Sohn Manfred Meuter. Denn seine Mutter ist gebürtige Gladbeckerin und sein Vater gebürtiger Lanker.

Mehrfach ist die Familie aus beruflichen Gründen umgezogen. Paul Meuter hatte sich im Konzern vom Angestellten zum Verkaufsdirektor und dann zum Geschäftsführer hochgearbeitet. Seit 1992 ist er im Ruhestand.

In Essen wurde die Familie schließlich sesshaft und lebte dort fast 30 Jahre. Bis vor fünf Jahren haben sich die Eheleute mit Tennispielen fit gehalten - haben Pokale und Seniorenmeisterschaften gewonnen sowie das Goldene Tennisportabzeichen erworben.

Vor zwei Jahren sind sie auf der Suche nach geeigneten Pflegemöglichkeiten auf das Johanniterstift in Kaarst aufmerksam geworden. Im Alter wohnt das Paar nun getrennt: Während Liselotte Meuter die Pflegeleistungen im Stift nutzt, wohnt Paul Meuter nur wenige Meter entfernt und nutzt verschiedene Dienstleistungen des Johanniterstifts. "Meine Frau hat sich nach schwerer Krankheit wieder gut erholt. Wir beide fühlen uns in Kaarst wohl", sagt Paul Meuter.