Kaarst: Grüne prangern das Spiel mit der Angst an

Die FDP verteidigt den Beschluss, im Stadtpark einen Sicherheitsdienst auf Probe einzusetzen.

Kaarst. Die Grünen lassen nicht locker: Der im Rat auf Initiative der FDP und mit den Stimmen von CDU und Liberalen beschlossene Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes im Stadtpark ist aus Sicht des Fraktionsvorsitzenden Christian Gaumitz "purer Populismus und eine teure Beruhigungspille für die Wählerklientel der FDP".

Die Grünen glauben anhand einer für Kaarst ausgewerteten Kriminalstatistik, den Unsinn der beschlossenen Maßnahme nachweisen zu können.

"Die Straßenkriminalität in Kaarst ist rückläufig und die Häufigkeitszahl der Gewaltkriminalität zeigt, dass diese in Kaarst um fast 50 Prozent niedriger ist als im NRW-Durchschnitt", hat Gaumitz aus dem von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als Chef der Kreispolizeibehörde zur Verfügung gestellten Papier herausgelesen.

"Das kann man so nicht stehen lassen", sagt hingegen der FDP-Vorsitzende Jörg Löhler, der vor allem die Fallzahlen der Gewaltkriminalität im Auge hat. "Und da ist aus der Statistik ganz klar ersichtlich, dass es 2009 eine Steigerung von mehr als sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben hat", sagt Löhler.

Zudem seien die Rückmeldungen der Bürger eindeutig: "Das subjektive Sicherheitsgefühl der Kaarster hat in den vergangenen Jahren gelitten. Gerade auch jüngere Menschen fühlen sich unwohl."

Der Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes in den Sommermonaten habe zunächst nur Pilotcharakter. "Präsenz zu zeigen, hat zumeist einen stark abschreckenden Charakter, das haben Beispiele in Neuss oder Dormagen gezeigt. Wir wollen bestimmt keine Jugendlichen aus dem Stadtpark fernhalten, aber es hat zuletzt genügend Übergriffe dort gegeben", betont Löhler.

Für Gaumitz bedeuten die 10.000 Euro, die in das Projekt investiert werden sollen, "eine Verschwendung von Steuergeldern. Es ist ein peinliches Trauerspiel, wie Jugendliche in Kaarst zu potenziellen Gewalttätern abgestempelt werden sollen".

Im Zusammenhang mit der Beratung des neuen Vertrages für das Jugendzentrum Bebop hätten die Grünen Vorschläge für mehr Prävention unterbreitet, "doch das haben CDU und FDP abgelehnt. Ein Spiel mit der Angst lehnen wir hingegen ab".