Kaarst hat endlich ein Prinzenpaar

Fünf Jahre mussten die Kaarster Jecken ohne Tollitäten Karneval feiern. Nun nehmen Claudia und Christoph Demuth das Narrenzepter für die kommende Session in die Hand.

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Kaarst. Was lange währt, wird endlich gut — treffender könnte man es nicht sagen, im Hinblick auf das Prinzenpaar der Stadt Kaarst für die kommende Session. Denn Claudia und Christoph Demuth hatten sich bereits in der vergangenen Session dazu entschlossen, diese Aufgabe zu übernehmen — leider zu spät.

Die Stadt hatte 2017 nach den Sommerferien einen Aufruf gestartet, dem das Ehepaar Demuth gefolgt war.„Ich hatte morgens in der Zeitung gelesen, dass die Stadt ein Prinzenpaar sucht. Mein Mann meinte, ich solle doch mal nachfragen, was man tun muss, um sich zu bewerben“, erzählt Claudia Demuth. Dass es dann doch nicht geklappt hatte, lag an der knappen Zeit.

Christoph Demuth, künftiger Karnevalsprinz

Die Karnevalsvereine hatten darauf hingewiesen, dass Termine nicht so kurzfristig vereinbart beziehungsweise geändert werden könnten. Man hätte sie überall dazwischen schieben müssen, hieß es. „Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sie bei der Stange geblieben sind. Wir sind froh, wieder ein Prinzenpaar gefunden zu haben“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus bei der Vorstellung des Prinzenpaares. Sie sieht es positiv: „Dieses Jahr ist die Session auch etwas länger.“ 115 Tage oder 2760 Stunden, um genau zu sein.

Ohnehin hat sich diese Session mittlerweile als die bessere für das Ehepaar herausgestellt. Nicht nur, dass alles mit viel mehr Zeit geplant werden kann, der zukünftige Prinz hat in der Session auch noch Geburtstag, wird „fünf mal elf“ Jahre alt, um es in närrischen Jahren auszudrücken. Außerdem erwarten die Eltern zweier Kinder in der närrischen Zeit Nachwuchs — allerdings als Großeltern.

Dem Karneval verbunden sind Claudia und Christoph Demuth schon lange, ihm wurde es praktisch in die Wiege gelegt — Demuth wurde am Karnevalssonntag geboren. Kennen dürften die beiden im gesamten Stadtgebiet viele. So waren die Eheleute bereits Schützenkönigspaar in Büttgen, er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und als Jägermajor aktiv und sogar die Kleinsten dürften ihn kennen — in Gestalt von St. Martin und vom Nikolaus. Proklamiert werden die beiden am 10. November, die wichtigsten Dinge, wie der Prinzenwagen, Orden, Ornate und „das Kleid für die Prinzessin“, wie Claudia Demuth sagt, sind bereits organisiert. Ein Anliegen ist es den beiden, dass sie in ihrem Prinzenjahr Spenden sammeln. Für die Hunderettungsstaffel der Feuerwehr und den Verein Vita, der Begleithunde für Behinderte und Kranke ausbildet. „Nicht nur St. Martin ist ein Symbol fürs Teilen, auch die Freude kann man teilen“, sagt Christoph Demuth und seine Frau meint: „Wir haben uns und sind rundum glücklich, warum sollten wir nicht etwas für andere tun?“