Kreis verteidigt Sperrung des Wasserspielplatzes
Auf der Anlage soll wegen Gänsekots eine Gesundheitsgefahr für Kinder bestehen.
Neuss. Dass der Wasserspielplatz am Jröne Merke wegen Auflagen des Kreises bis auf Weiteres gesperrt bleiben muss, sorgte unter anderem bei der Neusser SPD für kritische Töne. Nun wehrt sich der Rhein-Kreis gegen die Kritik und begründet die Entscheidung.
So habe eine erste Begehung der Anlage auf Hinweis der Bevölkerung die Erkenntnis gebracht, dass der aktuelle Zustand nicht tragbar sei und eine Gesundheitsgefahr für Kinder bestehe. Bei einem zweiten Besuch des Kreisgesundheitsamts sei der seuchenhygienisch bedenkliche Zustand erneut festgestellt worden, „so dass eine regelmäßige Reinigung ausgeschlossen werden konnte“, wie es in der Ordnungsverfügung heißt.
„In gesundheitlicher Hinsicht steht neben der Unfallgefahr durch verkoteten Untergrund die Infektionsgefahr im Vordergrund. Das Spektrum der durch verschmutztes Wasser übertragbaren Erkrankungen reicht von einer Bindehautentzündung über eitrige Hauterkrankungen bis hin zu schweren Brech-Durchfall-Krankheiten“, erklärt Michael Dörr, der Leiter des Kreisgesundheitsamts.
In einem Telefongespräch mit einem Vertreter des Amts für Stadtgrün, Umwelt und Klima am selben Tag wurde der Stadt vom Kreis zunächst mündlich untersagt, den Wasserspielplatz in diesem Zustand Kindern zugänglich zu machen. In der anschließend verfassten Ordnungsverfügung sind die Gründe schriftlich fixiert worden. „Das Wasserbecken wird überwiegend von Kindern zum Spielen benutzt. Dabei findet ein direkter Hautkontakt der Kinder zu dem Wasser und zu dem darin befindlichen Gänsekot statt. Eine Wasseraufnahme durch den Mund oder durch die Nase und eine direkte Aufnahme möglicher Krankheitserreger kann nicht ausgeschlossen werden. Eine Erkrankung der Kinder ist somit wahrscheinlich“, heißt es.
Die Stadt Neuss wird in der Verfügung aufgefordert, die Anlage täglich zu reinigen und dafür zu sorgen, „dass keine Gänse Zugang zu dem Bereich um den Wasserspielplatz sowie zum Wasser selbst haben“. Die Bedingungen sind laut Stadt aber nicht umsetzbar. Red