Kaarst: Senioren - Kein Investor für Haus Ingeborg in Sicht

Alternative Wohnheime fehlen in Kaarst. Doch Claudia Trapp gibt nicht auf.

Kaarst. Es hätte alles so schön werden können: Eine Wohngemeinschaft für Senioren, barrierefrei, mit Partykeller, Sauna und Swimming-Pool - all das gab es im Haus Ingeborg an der Jupiterstraße, die Räume waren bezugsfertig. Doch es kam anders.

"Wir haben keinen Investor gefunden, der das Haus kauft", sagt Claudia Trapp, Gründerin des Senioren- und Familienservices in Kaarst. Mehrere Investoren seien abgesprungen, weil ihnen das Haus nicht lukrativ genug erschien: "Die bekommen erst bei Einrichtungen für 120 Personen große Augen."

So gibt es in Kaarst noch immer keine alternativen Wohnheime: "Es fehlt eine Tagespflege, eine ganzheitliche Betreuung, eine Pflegewohngemeinschaft. Viele unserer Kunden wünschen sich das."

Objekte gebe es in Kaarst, doch sie müssten umgebaut werden, um sie barrierefrei oder zumindest barrierearm zu machen. Das kostet, und das will bisher kein Investor finanzieren. "Es gibt zum Beispiel Reihenhäuser aus den 70er Jahren, die früher der Landeszentralbank gehörten, aber da weiß man nicht, was da an Sanierungsarbeiten auf uns zu kommt."

Auch neue Objekte gibt es in Kaarst, die barrierefrei gebaut werden. Die wären geeignet - genau wie das Haus Ingeborg. "Das ist noch nicht verkauft. Wir bleiben dran und geben nicht auf", bekräftigt Trapp.

Sie würde sich auch einen Ansprechpartner für Senioren in Kaarst wünschen: "Wir brauchen unbedingt einen Seniorenbeauftragten, einen Sprecher bei der Stadt."

Der könne die Leute auch besuchen: "Viele alte Menschen können nicht mehr für ihre Belange eintreten, weil sie nicht mehr aus dem Haus kommen." Trapp spricht sich auch ausdrücklich für einen Seniorenbeirat aus. "Na klar, ich bin dafür." Auch was dieses Thema angeht, will sie dranbleiben.