Kita-Kinder und Senioren kommen zusammen
Neuss. Nicht jedes Kind hat Großeltern oder regelmäßig die Gelegenheit, diese zu sehen. Auf der anderen Seite leiden viele ältere Menschen unter Einsamkeit und wünschen sich den Kontakt zu Kindern.
Deshalb haben die Kita Heilig Geist und die benachbarte Seniorenresidenz Haus Nordpark eine Win-Win-Situation geschaffen — und besuchen sich seit einem Jahr regelmäßig gegenseitig. Begegnungen dieser Art werden unter dem sperrigen Begriff „intergenerative Pädagogik“ zusammengefasst. „Sowohl die Kinder als auch die Senioren profitieren von den Begegnungen“, sagt Katharina Küster, seit 16 Jahren Leiterin der Seniorenresidenz Haus Nordpark. „Der generationsübergreifende Dialog funktioniert hervorragend“, sagt auch Kita-Leiterin Renate Weil über das gemeinsame Singen, Spielen und Plaudern.
Ginge es nach dem CDU-Arbeitskreis Familie, Kinder und Jugend, soll dieses besondere Projekt in Neuss kein Einzelfall bleiben, sondern in Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet eine Stärkung erfahren.
Kürzlich hatte Kirill Malzev, Vorstandsmitglied der Jungen Union, dem CDU-Arbeitskreis ein Konzept zur Zusammenarbeit zwischen Kitas und Seniorenzentren vorgestellt, bei dem ältere Menschen unter der Leitung von Erziehern in die ehrenamtliche Betreuung von Kindern eingebunden werden können. Laut Malzev sollten die gesellschaftlichen Herausforderungen, die etwa der demografische Wandel, der Kita-Platzmangel und der Wunsch nach individualisierter Betreuung mit sich bringen, als eine Chance gesehen werden, innovative Ideen und Lösungen zu entwickeln. „Eine solche Zusammenarbeit muss natürlich immer freiwillig sein, aber vielleicht kann die Stadt Neuss helfen, wo es nötig ist“, sagt Arbeitskreisleiter Thomas Kaumanns. Denkbar seien etwa fachliche Begleitung oder die Förderung konkreter Ideen.
Die Kita Heilig Geist und die benachbarte Seniorenresidenz Haus Nordpark sind da schon einen Schritt weiter — sie wollen bald nicht nur zusammen singen und spielen, sondern auch gemeinsam backen.