Politiker diskutieren über die Gestaltung des Grillplatzes
Im Bau- und Umweltausschuss wurde auch noch einmal über den Standort gesprochen.
Kaarst. Der Grillplatz am Vorster Wald wird kommen. Das steht eigentlich schon länger fest — hat ja auch lange genug gebraucht. Seit rund 30 Jahren diskutiert die Kaarster Politik über die Frage, ob — und vor allem wo — die Stadt einen öffentlichen Grillplatz braucht. Vor 15 Jahren gab es dazu erstmals im Rat eine Entscheidung. Sowohl die CDU als auch FDP und UWG hatten seinerzeit im Rahmen der Haushaltsberatungen einen Grillplatz auf ihrem Wunschzettel stehen. CDU und FDP wollten 5000 Mark investieren, die Grünen setzten gleich 10 000 Mark dafür an.
4500 Euro wurden 2015 dann veranschlagt, um den Grillplatz auszustatten. Am Vorster Wald, auch wenn das Fünferbündnis den Standort auf dem ehemaligen Kläranlagen-Gelände am Rande des Vorster Waldes für nicht geeignet hält und zuletzt vorgeschlagen hatte, ihn am Kaarster See anzusiedeln. Sven Ladeck, CDU-Vizefraktionschef und Vorsitzender der Jungen Union, hatte hingegen den Standort Vorster Wald immer verteidigt.
Heinrich Hannen, Die Grünen
Schon der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss hatte sich in seiner Sitzung im Dezember vergangenen Jahres für die Aufhebung des Sperrvermerks ausgesprochen. Nun stand das Thema im Bau- und Umweltausschuss noch mal an. Aber ohne Grundsatzdiskussion ging es dennoch nicht ab.
So kritisierte Heinrich Hannen (Die Grünen) noch einmal die Entscheidung für den Standort Vorster Wald. Er befürchtet, dass Menschen, die dort grillen, ihre Notdurft am Zaun des Bauhofs oder am Bodendenkmal „Holzbüttger Haus“ verrichten. Tatsächlich ist für den öffentlich Platz auch keine Toilette vorgesehen. „Ich würde da nie grillen“, sagte Hannen.
Die CDU hatte ihren Antrag für diesen Standort damit begründet, dass es derzeit noch keine Möglichkeit im Stadtgebiet gebe, um öffentlich legal zu grillen. Spätestens seit feststeht, dass in der Nähe eine Flüchtlingsunterkunft errichtet wird, greift für die CDU das Argument nicht mehr, es gebe dort keine soziale Kontrolle. Die sei dort eher gegeben als am Kaarster See, sagen die Christdemokraten.
Einzelheiten zur Ausstattung des Platzes sind noch unklar. Beispielsweise muss die Frage, ob der Grill aus Beton oder aus Stahl gefertigt wird, noch beantwortet werden. Anja Weingram (SPD) sprach sich für Beton aus, auch die CDU wünschte sich zunächst einen Betongrill, aber nach Gesprächen mit der Stadt war dann von einem Stahlgrill die Rede. Tische und Bänke werden auf jeden Fall aus Beton sein, sie dürften damit gut gegen Beschädigungen geschützt sein.
Für den Grillplatz hatte sich die Junge Union starkgemacht, zeitweilig unterstützt auch von den Jungen Liberalen. Allerdings gab es dann vor gut einem halben Jahr Unstimmigkeiten über das Konzept und und den politischen Weg. Die Jungliberalen zogen sich zurück, die Betreuung des Grillplatzes wird nun komplett von der Jungen Union übernommen.