Koalition für Zusammenarbeit von „Lukas“ und Kreiskliniken
Schwarz-Grün: „Das Signal muss vom Landrat kommen.“
Neuss. Die Ratsmehrheit von CDU und Grünen wünscht sich eine engere Zusammenarbeit des städtischen Lukaskrankenhauses mit den ebenfalls kommunalen Rhein-Kreis-Kliniken in Dormagen und Grevenbroich. Das erklärten jetzt mit Helga Koenemann und Michael Klinkicht die Fraktionsvorsitzenden von CDU und Bündnis 90/Die Grünen. Mehr noch: Man werde sich nicht verschließen, wenn eine weitere Verzahnung bis hin zur Fusion sinnvoll erscheine, kündigten die Chefs der schwarz-grünen Koalition an.
„Oberste Priorität muss die beste medizinische Versorgung der Patienten an allen bisherigen Standorten sein“, sagt Koenemann. In ihren Augen lässt sich dieses Ziel am besten mit einer kommunalen Trägerlösung erreichen. Michael Klinkicht, auch Vize-Vorsitzender des Verwaltungsrates am „Lukas“, stellt aber klar, dass er die Neusser Klinik nicht unter Handlungsdruck sieht: „Das Signal muss vom Landrat kommen.“ Dann werde man sich in Neuss konstruktiven Gesprächen nicht verweigern. Derweil drückt Koenemann aufs Tempo: „Wer die gerade anlaufenden Prozesse positiv begleiten möchte, der darf nicht zu spät in die Verhandlungen einsteigen.“
Die beiden Kreiskrankenhäuser in Dormagen und Grevenbroich sind in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ausgelöst durch den Fortgang von Direktor Ralf Nennhaus, der im Herbst nach Moers wechselt, ist eine Strukturdebatte entbrannt, in der auch eine neue Rechtsform für die Krankenhäuser erwogen wird, die bisher als Eigenbetrieb der Kreisverwaltung geführt werden und sich bald in einer privatwirtschaftlichen GmbH wiederfinden könnten. Zugleich wird ein Krankenhaus-Manager gesucht. Experten erwarten, dass Landrat Hans-Jürgen Petrauschke dem Kreis-Krankenhausausschuss bereits am Montag empfehlen wird, den ehemaligen Chef am Neusser „Lukas“, Sigurd Rüsken (69), zum Interimsgeschäftsführer zu bestellen.