Künstler zeigen freche und bizarre Objekte

Annette Stöckler und Dieter Krüll stellen in der Galerie Splettstößer aus.

Foto: Berns

Kaarst. Die Ausstellung mit dem Wow-Effekt: Die Vernissage-Besucher waren begeistert von den neusten Exponaten in der Galerie Splettstößer. Dort zeigen Annette Stöckler und Dieter Krüll bis zum 14. Mai ihre ungewöhnlichen Arbeiten — Bilder und Objekte. Was diese so reizvoll macht: Sie wirken frech, wild, ungewöhnlich und vor allem bizarr.

Annette Stöckler und Dieter Krüll leben und arbeiten in Düsseldorf. Sie studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Peter Kleemann und Ellen Neumann. Er studierte Freie Grafik an der Folkwangschule in Essen. Bei der Kunst verbindet beide das Interesse an der Figuration. Ansonsten gibt es unübersehbare Unterschiede.

Die 58-Jährige hat zwar Malerei studiert und früher abstrakt gemalt. „Aber seit 2003 befasse ich mich mit Keramik“, erzählte die Künstlerin, die auch an einem Düsseldorfer Gymnasium Kunst unterrichtet. Die Keramikarbeiten werden grundsätzlich mit einer Glasur versehen. Da scheinen Köpfe aus der Wand zu wachsen, eine Frau befasst sich wie selbstverständlich mit ihrer Nabelschnur, ein Mann erbricht eine rote Flüssigkeit. „Einfach nur cool“, lautete das spontane Urteil einer Vernissage-Besucherin. „Ich mag es Pop-Art-mäßig, liebe kräftige Farben“, erklärte Annette Stöckler.

An einer Wand zeigen Annette Stöckler und Dieter Krüll gemeinsam ihre Arbeiten — diese Hängung ist naheliegend, gibt es doch Schnittmengen. Dieter Krüll schreibt und illustriert — seine Computerdrucke entführen in eine bunte, bizarre Welt. Dabei geht es ihm immer um die Figur. Seine Wesen scheinen aus einem Comic oder einer Sciene-Fiction-Szenerie zu stammen.

Hans Jürgen Kolvenbach, der in die Ausstellung einführte, sprach von einem „radikalen und riskanten Individualismus“. Es ist eine absurde Welt, die das Künstlerpaar da präsentiert — und die vielleicht gerade deshalb eine so große Anziehungskraft auf den Betrachter ausübt.