Langwaden plant Urnen-Friedhof
An der Klostermauer sollen 240 Urnengräbern entstehen.
Langwaden. „Gastfreundschaft für die Lebenden und die Toten“ — unter dieses Leitmotiv haben die Zisterzienser aus Langwaden ihr neuestes Projekt gestellt: Die Mönche unter der Leitung von Prior Bruno Robeck planen ein Kolumbarium, das an der historischen Klostermauer entstehen wird. Parallel zum Kreuzweg der Künstlerin Anneliese Langenbach werden wohl bis Ende Oktober sieben Naturstein-Stelen mit insgesamt 240 Urnengräbern errichtet. „Damit kommen wir einem vielfach geäußerten Wunsch von Menschen nach, die gerne an einem Gebetsort ihre letzte Ruhe finden möchten“, sagt der Prior.
Historisch gesehen dürfte es bereits im Mittelalter einen Friedhof in Langwaden gegeben haben. „Im zwölften Jahrhundert hatten die Prämonstratenserinnen ganz sicher eine Begräbnisstätte für ihre Ordensfrauen und die benachbarte Bevölkerung“, vermutet Bruno Robeck: „Geschichtlich belegt ist das allerdings nicht.“ Nun soll wieder ein Klosterfriedhof entstehen. Mit diesem Vorhaben wollen die Mönche die Tradition der Friedhöfe als Kirchhöfe aufgreifen, die sich immer in unmittelbarer Nähe zu den Gotteshäusern befunden haben. „Die alte christliche Einsicht, dass die Lebenden und die Toten zusammengehören, kann in Langwaden bald wieder erfahren werden“, erklärt Bruno Robeck. Der Prior geht davon aus, dass so auch neue seelsorgerische Aufgaben auf die Zisterzienser zukommen werden: „Wir werden für die Toten beten und den Lebenden zur Seite stehen, die sich mit Tod und Abschied nehmen beschäftigen“, sagt er.
Das Kolumbarium, das eine Brücke zwischen der Kapelle, dem Kreuzweg und dem Mönchsfriedhof schlagen soll, wird mit einer Eibenhecke eingefriedet und mit zwei Toren versehen, die in der Abtei Königsmünster in Meschede geschmiedet werden. Ebenfalls in Arbeit sind die sieben je zwei Meter hohen Urnenstelen aus Granit, die entlang der Klostermauer positioniert werden. Im Rahmen des Friedhofsbaus werden auch alle Wege des Parks und der Kapellenvorplatz neu angelegt.
Die Investitionssumme wird von den Zisterziensern nicht genannt. „Sie liegt in einem Bereich, den wir sehr gut stemmen können“, betont Alois Seimetz. An der Gebührenordnung für das Kolumbarium wird gearbeitet „Die Preise werden sich im oberen Bereich bewegen“, sagt Seimetz. „Dumping-Preise“ soll es in Langwaden nicht geben: „Wir wollen nicht in Konkurrenz mit der Gebührenordnung der Stadt Grevenbroich treten.“