Lukaskrankenhaus in Neuss: Hightech für Babys

Durch eine Spende der Free Eagles konnte die Kinderklinik ein Laryngoskop im Wert von 17 000 Euro anschaffen.

Neuss. So klein und so teuer - darüber staunten auch die Mitglieder des Motorcycle Clubs Free Eagles nicht schlecht. Erst mit ihrer Spendenaktion hatten sie die Anschaffung eines Laryngoskops für die Kinderklinik des Lukaskrankenhauses möglich gemacht.

Stolze 17 000 Euro hat das Gerät gekostet, mit dem künftig vor allem Neugeborene behandelt werden, die künstlich beatmet werden müssen.

"Das Laryngoskop hat einige Vorteile", erläuterte Oberarzt Dr.Rüdiger Wentzell. "Ich kann auf diese Weise viel mehr sehen und den Tubus relativ unkompliziert einführen." Zur Verdeutlichung zeigte er an einer Puppe, wie der dünne Schlauch durch den Rachen in die Luftröhre gezogen werden kann.

Ein millimetergroßer, beleuchteter Videokopf sitzt an der Spitze des Geräts und zeigt auf einem Monitor, an welcher Stelle sich der Spatel befindet. Auch zu Ausbildungszwecken kann das Gerät genutzt werden, "wenn unsere Assistenzärzte lernen müssen, einen Tubus zu legen, können wir jetzt viel besser sehen, was sie machen und gegebenenfalls helfen. Mit dem alten Gerät war das nicht möglich", so Wentzell.

Die hohen Kosten für das Laryngoskop ergeben sich aus verschiedenen Gründen: "So ein Gerät sollte nach Möglichkeit sehr langlebig sein", erklärte Thomas Böhm, Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses. "Außerdem können wir bei dieser Marke sicher sein, auch in einigen Jahren noch eventuelle Ersatzteile zu bekommen."

Oberarzt Rüdiger Wentzell ergänzte: "Wir hätten auch ein günstigeres Gerät besorgen können, aber durch die Spende der Free Eagles konnten wir das qualitativ hochwertigere Gerät anschaffen."

Finanziert wurde das Gerät aus den Erlösen der Aktion "Rocker für Kinder" von den Free Eagles, die dadurch 8000 Euro beisteuern konnten, und durch das Unternehmen Die Buchdrucker, von dem 4500 Euro kamen. Der Restbetrag wurde vom Krankenhaus übernommen "Wir bekommen häufig auch kleinere Spenden und sammeln dann", erläuterte Susanne Thywissen, Sprecherin des Lukaskrankenhauses.

Seinen ersten Test hat das Laryngoskop bereits erfolgreich bestanden. "Es war schon ein paar Mal im Einsatz, unter anderem bei einem Frühchen mit einem Gewicht von 600 Gramm", sagte Rüdiger Wentzell.