Max Giesinger bringt Zons zum Tanzen

1000 Zuschauer feierten den Popstar auf der Freilichtbühne.

Foto: Salzburg

Zons. Eines muss vorweg gesagt werden: Max Giesinger weiß sein Publikum zu begeistern. Nicht nur durch Musik, die den Nerv der Zuhörer trifft, sondern auch durch seine unprätentiöse Art, die ihn sympathisch nahbar macht.

Als Pitsy-Entertainment von Jorgos Flambouraris zusammen mit Booker Stefan Lohnmann Giesinger einlud, auf der Freilichtbühne Zons aufzutreten, war vielleicht noch nicht abzusehen, dass der viertplatzierte von The Voice of Germany heute noch eine Spur bekannter und erfolgreicher — indes auch umstrittener — sein würde. Wer weiß, ob es Flambouraris, der so beflügelnd für die U-Musik in Dormagen brennt, jetzt noch gelingen würde, ihn unter den Konditionen zu buchen?

Umso erfreulicher ist, dass für die Fans des Popsängers mit Songwriter-Vergangenheit, die immer noch hin und wieder durchscheint, es nun beim Open-Air in Zons die Möglichkeit gab, ihm so nah zu kommen, wie es vielleicht nur die Gegebenheiten dieser Veranstaltungsstätte zulassen. Knappe zwei Meter entfernt stand er von den ersten Reihen.

Es wurde kuschelig, nicht nur dank des warmen Sommerabends, der auch Hörlustige zu Picknick abseits im freien Gestrüpp lockte; sondern auch dank der 1000 Menschen, die Giesingers Auftritt im Theater selbst erleben konnten. Manche Gäste im ausverkauften Haus mussten sogar vor der ersten Reihe auf dem Boden sitzen. Mit dem Sitzen war es jedoch spätestens mit Giesingers Auftritt aus dem Off vorbei. Erwähnenswert ist auch Chris Brenner, der zuvor auf den Abend einstimmte.

Nahezu das gesamte Konzert feierten, tanzten und jubelten die Menschen stehend mit. Das Amphitheater in der Zollfeste pulsierte. Giesinger und seine musikalischen Weggefährten — teilweise kennen sie sich noch aus früheren, weniger erfolgreichen Zeiten — lieferten eine perfekt komponierte Show ab. Ob nun Songs, die jeder kennt, oder auch Leckerbissen abseits der Charthits, die manchmal authentischer wirkten als „Wenn sie tanzt“ oder „80 Millionen“ — Giesingers Musik ist gemacht, um Menschen niederschwellig aus dem Alltag zu reißen. Wer nun und wie diese Musik geschrieben und produziert hat, ist eigentlich zweitrangig angesichts dessen, dass es in dieser Art der Popmusik offenkundig um perfekt geplante Produkte geht.

Giesinger gelingt es, auch mit intimeren Momenten unplugged, ganz publikumsnah und recht geschmackvoll, zu euphorisieren. Nicht mehr und nicht weniger.