Mief-Wolke in der Kreisausschusssitzung
Mankowsky verteidigt Vorgehen der Verwaltung.
Neuss. In der Kreisausschusssitzung am Mittwoch musste die Verwaltung Stellung beziehen. Erhard Demmer (Grüne) warf der Kreisverwaltung vor, ihre Fürsorgepflicht verletzt zu haben, da man die Bevölkerung zu lange im Ungewissen gelassen habe — auch wenn das Vorgehen rechtlich nicht zu beanstanden gewesen sei: „Aber es gab keine Informationen an die Medien oder einen Austausch mit den Behörden in Köln. Der Imageschaden für uns wird enorm sein.“
Karsten Mankowsky verteidigte die Handhabung des Vorfalls jedoch: „Es bestand nie eine wirkliche Gefahr, und bis zum Zeitpunkt unserer Lagebesprechung am Mittag gab es lediglich zwei Anrufe beim Kreis und drei bei der Leitstelle wegen der Geruchsbelästigungen. Unsere ersten Recherchen haben zudem ergeben, dass auch im Kölner Norden nichts zu spüren war.“ Von dem Ausmaß der Besorgnis, insbesondere in Köln, habe man zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnis gehabt. „Wir haben aus unserer Sicht richtig entschieden“, so Mankowsky.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verteidigte das Vorgehen der Verwaltung ebenfalls: „Mit der Meldung an die Bezirksregierung Düsseldorf um 14 Uhr haben wir unsere Pflicht erfüllt. Es gab keinen Brand, was die Kölner Feuerwehr entgegen ersten Meldungen ja auch später zurückgenommen hat. Hätte es einen Brand gegeben, wäre natürlich auch automatisch die Feuerwehr in Neuss informiert worden. Aber wo nichts ist, gibt es auch keine Meldepflicht und keine Frage, wer zuständig ist. Hätte es ein meldepflichtiges Ereignis gegeben, hätten wir uns mit der Bezirksregierung abgestimmt und mit einer Stimme die Öffentlichkeit informiert.“
Auch den Vorwurf von Carsten Thiel von der UWG („Alle reden darüber, aber keiner von der Verwaltung bekommt es mit.“) wollte Petrauschke nicht auf sich sitzen lassen: „Wir können nicht den ganzen Tag lesen, was auf Facebook oder Twitter läuft. Wir müssen arbeiten.“