Netzwerken für die Jugend
Der Stadtjugendring Grevenbroich soll ein gemeinsames Sprachrohr von Initiativen und Verbänden für die Kinder- und Jugendarbeit sein. Im Januar wird der erste Vorstand gewählt.
Grevenbroich. Der Stadtjugendring Grevenbroich kommt in Fahrt. Nach der Gründungsversammlung vor wenigen Wochen laufen die Vorbereitungen für die Vorstandswahlen im Januar 2017, die Satzung steht. Bislang sind elf Initiativen, Gruppen und und Verbände dabei. Die Zahl der Mitgliedsorganisationen soll noch steigen. „Wir sprechen auch die übrigen Verbände und Initiativen an. Ziel ist es, ein gemeinsames und starkes Sprachrohr zu schaffen, das die Interessen der Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt vertritt“, erklärt Christian Abels (32). Der Stadtjugendpfleger begleitet den Start des politisch unabhängigen Gremiums. Die Zahl der Gruppen und Verbände, die sich insgesamt ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit in Grevenbroich engagieren, schätzt er auf rund 20.
Friedrich Backhausen, Mitglied der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg
Aufgaben des Stadtjugendrings sollen unter anderem die Schaffung eines Netzwerks sein, aber auch die Kooperation beispielsweise bei Maßnahmen oder Anschaffungen sowie die Schaffung gemeinsamer Qualitätsstandards mit Hilfe von Fortbildungsangeboten. Der Jugendring soll sich bei der Kinder- und Jugendhilfeplanung des Jugendamtes beteiligen und wird mit zwei Vertretern auch bei der Erarbeitung des Kinder- und Jugendförderplans der Stadt im nächsten Jahr mitarbeiten. Eine weitere Aufgabe des Jugendrings soll die die gemeinsame Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für die Jugend. „Es ist etwas anderes, ob sich eine einzelne Organisation für etwas einsetzt oder eine gemeinsame, stadtweite Interessenvertretung“, erklärt Gina Penz. Sie arbeitet für das Jugendrotkreuz mit rund 100 Kindern und Jugendlichen im neuen Gremium mit, gehört zudem dem Vorbereitungsteam für den Stadtjugendring an. Kooperationsmöglichkeiten sieht die 25-Jährige viele. „Im Karneval wird eine Party für Kinder angeboten, nicht aber für etwas ältere Jugendliche. Für sie könnten mehrere Organisationen etwas gemeinsam schaffen“, nennt Gina Penz ein Beispiel. Vorbilder für den Stadtjugendring gebe es in anderen Städten. „In Düsseldorf beispielsweise werden Fortbildungskurse, Info-Abende und Verkehrssicherheitstrainings angeboten“ erzählt sie.
Friedrich Backhausen (55) sieht für den Stadtjugendring ebenfalls Bedarf. „Ein solches Netzwerk fehlte in Grevenbroich bislang“, sagt das Mitglied der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), Stamm Deutschritter in Gustorf mit 36 Mitgliedern. Auch Backhausen gehört dem Vorbereitungsteam an. „Wir haben in der Stadt Verbände, die bundesweit organisiert sind und feste Strukturen beispielsweise für die Fortbildung und Qualifizierung der ehrenamtlichen Mitarbeiter aufgebaut haben“ — von deren Erfahrungen könnten beispielsweise jüngere Gruppen und Initiativen profitieren.
Auch Christian Abels sieht viele Vorteile, vom Erfahrungsaustausch bis zu gemeinsamen Anschaffungen. „Angedacht wurde etwa ein gemeinsames Lager mit Materialien, damit nicht jeder Verein für sich alles selbst kaufen muss.“