Neuss: Da lacht das Fußballerherz
Der Stadtsportverband setzt Förderkonzept mit Wolfgang Maes als Experten um.
Neuss. Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt sein können: Während Deutschlands Fußballer im Land wieder eine Welle der Euphorie ausgelöst haben, präsentierte der Stadtsportverband Neuss am Dienstag sein Konzept zur Förderung des Jugendfußballs in Neuss.
Es soll der "Grundstein einer Neupositionierung für den Juniorenfußball" sein, erklärt der Stadtsportverbandsvorsitzende Wilhelm Fuchs, nachdem viele Versuche, des Deutschen liebste Sportart in Neuss wieder zu mehr Bedeutung zu verhelfen, nur bedingt auf fruchtbaren Boden gefallen seien.
Mit der Bildung der Arbeitsgruppe Fußball, in der auch Vereinsvertreter eingebunden sind, habe das Projekt vor zwei Jahren seinen Anfang genommen, erinnert der 2.Vorsitzende Klaus Becker. Jetzt sei man so weit, von der Theorie in die Praxis zu wechseln.
Das Konzept umfasse im Wesentlichen vier Punkte, so Becker: die Qualifizierung der ehrenamtlichen Jugendtrainer in den Vereinen, die Talentsichtung in den Ganztagsschulen inklusive Heranführung an Neusser Klubs, die deutlichere Herausstellung des Novesia-Cups als Leuchtturm-Veranstaltung. Und als langfristiges Ziel: zumindest einen Verein in der Stadt auf leistungsorientiertes Niveau zu bringen, so dass Top-Talente dort eine sportliche Heimat finden und nicht abwandern.
Der Mann, der all dies umsetzen soll, heißt Wolfgang Maes, war 18 Jahre Jugendcheftrainer in Uerdingen und hat dort 1987 das Kunststück fertig gebracht, sowohl mit der A- als auch der B-Jugend Deutscher Meister zu werden. Mehr als 30 Nachwuchsspieler haben es dank seiner Ausbildung zudem geschafft, Profi-Fußballer zu werden.
Er habe nicht lange überlegt, als das Angebot aus Neuss kam, sagt der 58-Jährige. "Die Rahmenbedingungen mit den hervorragenden Sportanlagen stimmen, das Reservoir an Talenten, aus dem ich mich als Uerdinger Trainer früher selbst bedient habe, ist riesig. Da lacht das Herz eines jeden Fußballers", erzählt der A-Lizenz-Inhaber.
Maes beginnt seine neue Tätigkeit am 1. September als Angestellter des Stadtsportverbandes, der das Gehalt des Nettetalers vor allem dank der Stadtwerke Neuss aufbringen kann, die sich mindestens bis 2012 als Sponsor des Förderkonzepts engagieren. "Wir wollten endlich auch in die Sportart investieren, die in Deutschland alle bewegt", begründet Heinz Runde, Vorsitzender der Geschäftsführung, diesen Schritt.